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Neue VDI-Kurzanalyse gibt Überblick über PVC-Recycling im Baubereich

Der Bausektor zählt weltweit zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Für den Bau von Gebäuden und Infrastrukturen werden jede Menge Rohstoffe benötigt. „Recycling ist ein wichtiger Schritt, um die Ressourcenentnahme und die damit verbundenen Umweltfolgen nachhaltig zu reduzieren. Besonders im rohstoffarmen Deutschland findet sich in Bauabfällen ein enormes Potenzial an hochwertigen Rohstoffen, die schon heute kostengünstig zurückgewonnen und so veredelt werden können, dass sie hinsichtlich der Qualität mit dem Ausgangsmaterial vergleichbar sind“, heißt es in einer jetzt veröffentlichen Kurzanalyse des VDI. Auf 55 Seiten geben die Autoren einen umfangreichen Überblick über die verschiedenen Recyclingmöglichkeiten, unter anderem auch von PVC (Kapitel 3.9) – am Beispiel von PVC-Fensterprofilen, PVC-Bodenbeläge oder PVC-Folien. Neben der AGPU werden hier auch VinylPlus, Rewindo und die AgPR als Referenzen benannt.

Download der VDI-Kurzanalyse

VinylPlus registriert in 2013 über 444.000 Tonnen Recycling-PVC

VinylPlus, das Nachhaltigkeitsprogramm der Europäischen PVC-Industrie, verzeichnet mit 444.468 Tonnen registriertem PVC-Recycling im Jahr 2013 erneut ein Rekordergebnis und ist damit auf einem guten Weg, in 2020 das geplante Ziel von 800.000 Tonnen pro Jahr zu erreichen. Die Zahlen wurden im Mai im Rahmen des Nachhaltigkeitsforums in Rom vorgestellt und finden sich auch im aktuellen VinylPlus Fortschrittsbericht 2014, der nun auch in der Zusammenfassung in einer deutschen Übersetzung vorliegt und auf der Webseite von VinylPlus heruntergeladen werden kann.

EU-Verordnungen mit Auswirkungen auf früher verwendete Zusatzstoffe haben das Potential, die Menge an recyclingfähigem PVC zu beeinträchtigen und stellen eine entscheidende Herausforderung dar. Diese betreffen nicht nur das Recycling von PVC, sondern auch das Recycling von anderen Materialien. VinylPlus hat einen enormen Aufwand betrieben, dieses Problem den entsprechenden Behörden darzustellen. Laut Fortschrittsbericht wurden im Zeitraum 2007 bis 2013 die Verwendung von Blei-Stabilisatoren in der EU-27 um 81.372 Tonnen reduziert, was einem Rückgang von 81,4 Prozent entspricht.

Ein wichtiger Punkt des VinylPlus-Programms ist es, das Bewusstsein für Nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. So wurden 2013 eine ganze Reihe von Kommunikationsprojekten unterstützt. VinylPlus nahm in 2013 an hochrangigen Veranstaltungen wie Konferenzen und Messen teil, um das Programm und den Stand der erreichten Ziele der Selbstverpflichtung vorzustellen. Im November wurde VinylPlus Mitglied der Green Industry Platform (GIP), einer gemeinsamen Initiative der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP).

http://www.vinylplus.eu/mediaroom/113/52/VinylPlus-raises-the-bar-by-registering-over-440-000-tonnes-of-recycled-PVC-in-Europe-in-2013

Europa-Rekord: Recycling für 2.500 alte Kunststofffenster

Rewindo/EPPA (16. April 2014). In Norderstedt, kurz hinter der Stadtgrenze von Hamburg, fiel der Startschuss für die energetische Sanierung des Quartiers Waldstraße mit 368 Wohnungen. Das Konzept des Bauherren, die Adlershorst Baugenossenschaft eG, Norderstedt, sieht u.a. die Wärmedämmung der Gebäudehülle vor. Dabei werden bis 2015 an insgesamt sieben Wohnblocks 2.500 alte PVC-Fenster gegen neue Energiesparfenster aus Kunststoff ausgetauscht und anschließend einer werkstofflichen Wiederverwertung als Recyclingfenster zugeführt. „Es handelt sich um die bisher größte Recyclingmenge an Fenstern europaweit für ein einzelnes Sanierungsprojekt im Bereich Wohnungsbau“, erklärte Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn, anlässlich eines Baustellentermins.

Bauherr und Fensterbauer zeigen Umweltverantwortung
Adlershorst plant für die Gebäudekomplexe neben Dämmung und Fenstertausch sowie einer Erneuerung der Balkone und des gesamten Wohnumfeldes weitere energetische Maßnahmen wie z. B. die Umstellung auf klimaneutrale Fernwärmeversorgung. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Die für die Häuser benötigte Jahresprimärenergie wird durch die Sanierung von 300 kWh/m2 auf 75 kWh/m2 abgesenkt und somit um 75 Prozent niedriger sein. Zugleich reduziert sich die jährliche CO2-Emission um 97 (!) Prozent von 57 kg/m2 auf nur noch 1,5 kg/m2, wie das Unternehmen mitteilt und wie ein Zertifikat der Stadtwerke Norderstedt ausweist. Zusätzliche Verantwortung für die Umwelt zeigt der Bauherr durch das werkstoffliche Recycling der PVC-Altfenster in einem geschlossenen Materialkreislauf. Der Anstoß hierfür kam durch das ausführende Fensterbauunternehmen Fahland Bautechnik GmbH aus Hamburg, das die Methode selbst erstmals einsetzte. Vetter: „Energetische Sanierung und Recycling passen gut zusammen. Denn hier geht es um Ressourceneffizienz, Energieeinsparung und Nachhaltigkeit.“

Gute Lösung gefunden
Viel Arbeit wartet nun auf das Fensterbauteam. In mehreren Bauabschnitten werden die alten Kunststofffenster, die noch fest montierte Holz-Zargen besaßen, ausgebaut und durch neue hochwärmedämmende PVC-Fensterkonstruktionen ersetzt. „Die Zargen bestehen nun ebenfalls aus Kunststoff, was eine Sonderanfertigung der Fensterleibungen extra für dieses Projekt erforderlich machte“, so Firmenchef Andreas Fahland. Man habe hier am Ende eine gute Lösung gefunden. Für das Recycling werden die Holzteile von den alten Kunststoffrahmen entfernt und als Sonderabfall entsorgt. Die PVC-Altfenster werden in speziellen Containern gesammelt und dann vom Rewindo-Recyclingpartner VEKA Umwelttechnik GmbH aus Hörselberg-Hainich bei Eisenach in regelmäßigen Abständen an der Baustelle abgeholt.

Altes PVC „lebt noch mehrere 100 Jahre
In der Recyclinganlage des Unternehmens werden die alten Norderstedter Fenster in einem technisch hoch entwickelten Prozess zu fast sortenreinem PVC-Granulat verarbeitet. Die Altfenster werden zunächst geshreddert und auf handliche Formate verkleinert. Dann erfolgt die sortenreine Trennung von Metall, Gummi und Glasresten. Der verbleibende Kunststoff wird erhitzt und durch einen Schmelzefilter gepresst, um letzte Fremdpartikel aus dem Material zu entfernen. Am Ende wird das nahezu 100-prozentig reine PVC-Regranulat an die Hersteller von Kunststofffenster-Profilen geliefert und dient dort als Ausgangsmaterial für die Produktion von Recyclingprofilen. Sie bestehen aus einem Kern mit Recyclingmaterial und einer Ummantelung mit Neu-PVC. Dieser Prozess lässt sich, wie Experimente belegen, mindestens sieben Mal wiederholen. Bei einem Gebrauchszyklus zwischen 30 und 50 Jahren „lebt“ das Material demnach noch mehrere 100 Jahre.

Sprunghafter Anstieg der Recyclingmengen erwartet
Energetische Sanierungen sorgen seit einigen Jahren für eine ständige Erhöhung der Recyclingmengen bei PVC-Altfenstern. Im Jahr 2013 wurden fast 22.500 Tonnen hochwertiges Granulat aus recycelten Fenstern, Türen und Rollladen gewonnen. Das entspricht in etwa einer Menge von 1,2 Millionen Fenstereinheiten. Die Modernisierungen – und damit auch die Altfenster-Recyclingmengen – werden sprunghaft weiter ansteigen, wenn die EU-Staaten Ernst machen mit der 2010 verabschiedeten EU-Gebäuderichtlinie, wonach allein bis 2030 etwa 50 Prozent aller Gebäude Passivhausstandard erreichen sollen.

Vermehrt werkstoffliches Fensterrecycling in Europa
Mittlerweile setzen daher auch andere Länder auf das werkstoffliche Fensterrecycling. Die europäische PVC-Industrie hat sich in ihrem freiwilligen Aktionsprogramm VinylPlus zu konkreten Recyclingzielen für PVC verpflichtet. Der Bereich Altfenster-, türen und Rollladen, die einen wichtigen Teil der Gesamtmenge ausmachen, werden unter dem Dach der European PVC Window Profile and related Building Products Association (EPPA ivzw) koordiniert. „Inzwischen gibt es verstärkte Recyclingaktivitäten auch in Österreich, Polen, Frankreich und England. In Belgien hat der Kunststoffprofilhersteller Deceuninck NV im Jahr 2012 eine nagelneue Anlage für das Altfensterrecycling errichtet. Sie zählt wie auch die Reststofftechnik GmbH in Österreich seit letztem Jahr zu den ausländischen Recyclingpartnern der Rewindo“, berichtete EPPA-Geschäftsführer Gerald Feigenbutz. Recycling-Großprojekte wie das in Norderstedt hätten eindeutig „eine positive Signalwirkung“ für das gesamte werkstoffliche Altfensterrecycling in Europa.

Die gemeinsame Pressemeldung von Rewindo und EPPA finden Sie hier im PDF-Format zum Download.

Prowindo: Rahmen schaffen für die Energiewende – Kunststofffenster als wichtiger Bestandteil der energetischen Gebäudesanierung

Ziele, Aufgaben und Perspektiven der Kunststofffensterbranche.

Weiterhin ist der Erfolgskurs des Kunststofffensters ungebrochen: Allein im Jahr 2013 stieg der Marktanteil in Deutschland auf 58 Prozent – und es konnte somit die Marktführerschaft ausgebaut werden. Diese Entwicklung erstaunt wenig, zieht man in Betracht, dass das Kunststofffenster in Sachen Material- und Energieeffizienz in den letzten Jahren wichtige Hürden meisterte. Gleichzeitig stehen neue Herausforderungen auf der Agenda. So wirft vor allem das zentrale Thema „Nachhaltigkeit“ für Prowindo im Hinblick auf politische Entscheidungen neue Fragen auf. Die Vertreter des Prowindo-Branchenforums Kunststofffenster stellten am 27. März 2014 auf der von Dr. Michael Stöger, technischer Direktor Zentral- und Osteuropa Inoutic / Deceuninck GmbH, moderierten Pressekonferenz während der Messe fensterbau/frontale, die Themen Recycling, Qualitätssicherung sowie die Notwendigkeit einer europaweiten, umfassenden Gebäudesanierung und den drohenden Fachkräftemangel in den Fokus. In Kürze werden diese aktuellen Themen Prowindo bei einem Round-Table Gespräch mit Politikern in Berlin beschäftigen.

„Auch im letzten Jahr gab es wieder einen deutlichen Anstieg des gesamten deutschen Fenstermarkts. Die Absatzzahlen sind auf 13,1 Millionen Fenstereinheiten angestiegen. Kunststofffensterprofile als Rahmenmaterial liegen auch weiterhin in den Bereichen energetischer Sanierung und Recycling auf Platz eins“, erklärte Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. Das sechsköpfige Prowindo Experten-Team erwartet für 2014 eine weitere Steigerung der Absatz- und Marktentwicklungen von 5 bis 6 Prozent bei Kunststofffenstern. Die energetische Sanierung von Gebäuden stellt dabei einen vielversprechenden Absatzmarkt der Zukunft dar – vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen.

Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen – Energiewende ganzheitlich konzipiert

„Als Experten für nachhaltige Entwicklung engagieren wir uns für ein ganzheitliches Konzept für die Energiewende, das den gesamten Bereich von der Energieerzeugung bis zum Energieverbrauch einbezieht”, erklärte Thomas Hülsmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT e.V. (AGPU). „Jede Kilowattstunde, die gar nicht erst verbraucht wird, ist die effizienteste.“ Der Hebel zum Erreichen der Energiesparziele ist im Segment des Verbrauchs in Gebäuden am größten. Insgesamt entfallen 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf diesen Bereich und können bereits heute mit vorhandenen Technologien und Produkten erreicht werden. Hier spielen PVC-Produkte wie Kunststofffenster mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent in Deutschland und Europa, Kabelkanäle und Isolierfolien für Rohre eine wichtige Rolle. Am Beispiel des Bottroper Projekts InnovationCity Ruhr wird das Einsparpotenzial durch die energetische Sanierung von Gebäuden besonders deutlich: Ziel bis 2020 ist es, eine 50-prozentige CO2-Minderung zu erreichen. Schon jetzt haben die Maßnahmen dazu geführt, dass die Sanierungsquote im Gebäudebestand seit Projektstart bei über 7 Prozent in dem betroffenen Gebiet liegt. Der Bundesdurchschnitt beträgt ca. 1 Prozent pro Jahr. Die sogenannten Zukunftshäuser, die in dem Projektgebiet mit modernster Technologie zur Energieeffizienz (Energieerzeugung bis zum Energieverbrauch) ausgestattet sind, enthalten u.a. PVC-Fenster im Passivhausstandard und andere PVC-Produkte wie Kabelkanäle und Rohrisolierungsfolien. Damit die Energiesparziele erreicht werden, ist neben den KfW-Mitteln auch eine Förderung durch steuerliche Absetzbarkeit der Investitionen notwendig. Die Anstrengungen zum Energiesparen in Gebäuden sollten auf ganz Europa ausgedehnt werden.

Demografischer Wandel – Risiko und Chancen für die Branche

„All unsere Bestrebungen, die Erfolgsgeschichte des Kunststofffensters auszubauen, können schon bald jäh ausgebremst werden, wenn die Branche nicht zügig handelt“, schloss Ralf Olsen mit Blick auf den demographischen Wandel in Deutschland. „2020 werden der deutschen Wirtschaft über 2 Millionen qualifizierte Fachkräfte fehlen. Auch die Kunststoffprofil- und Fensterhersteller werden den Mangel tausender Fachkräfte massiv zu spüren bekommen. Die Branche muss jetzt reagieren, um sich als attraktiver Arbeitgeber gegenüber anderen Branchen durchzusetzen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, den bisher einzigen Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik in den Köpfen der jungen Frauen und Männern als einen interessanten Beruf mit Perspektive zu verankern. Nur so können wir die drohende Fachkräftelücke minimieren“, appellierte Olsen. In einem ersten Schritt hatte pro-K in den vergangenen zwei Jahren die Neuordnung der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker maßgeblich vorangetrieben. Der Verband hat hierzu ein Marketingpaket initiiert, das ein Schlaglicht auf die herausragenden Berufsaussichten des Verfahrensmechanikers wirft.

Fensterrecycling im Spannungsfeld von REACh und Gesetzgebung

Die Kunststofffensterbranche konnte durch Rewindo nachhaltige Verbesserungen der Infrastruktur mithilfe weiterer Partner für das Recycling und in der Logistik, beispielsweise Deceuninck NV, der Reststofftechnik GmbH und dem Logistiker Biotrans GmbH, umsetzen. Zusätzlich wurden auch regionale Annahmestellen – vor allem für Kleinstmengen – als Ergänzung des bundesweiten Abholsystems eingeführt. Außerdem wurden die recycelten Mengen von Post-Consumer-Abfällen erneut gesteigert und wie in den Vorjahren durch unabhängige Dritte überprüft. (Input 32.430 t; Output reines PVC nach Aufbereitung 22.330 t). „Wir freuen uns, die Ausweitung der Fenster-Recyclingaktivitäten, beispielsweise der „Clearinghaus“-Idee nach Vorbild Rewindo, auf europäischer Ebene in enger Abstimmung mit EPPA und VinylPlus vorangetrieben zu haben“, berichtete Rewindo Geschäftsführer Michael Vetter. Gleichzeitig wies er auf das Recycling-Dilemma hin: „Die Politik fordert höhere Recyclingquoten, aber gleichzeitig Recyclingprodukte ohne Blei und Cadmium, obwohl diese aus Altfenstern stammenden Additive in der Matrix eines Recyclingprofils im Kern fest eingebunden sind und damit kein Problem darstellen.“

EPPA: VinylPlus-Label und Eco-Design – wo stehen wir heute?

„Die European PVC Window Profiles and Related Building Products Association (EPPA ivzw) hat sich vor gut zwei Jahren als eigenständiger Industrieverband der europäischen Systemhäuser verselbstständigt und vertritt die Belange der Branche in den für sie wichtigen Ausschüssen der Europäischen Kommission. So hat EPPA beispielsweise an der Aktualisierung der Kriterien für die grüne Beschaffung von Fenstern und Türen (GPP) mitgearbeitet und ist jetzt im Rahmen des Arbeitsplans 2012-2014 der Eco-design Directive am Beratungsprozess beteiligt. Weitere Höhepunkte sind die Erstellung der Umweltproduktdeklarationen (EPDs) für zweifach und dreifach verglaste Kunststofffenster durch das Institut Bauen und Umwelt IBU sowie die Mitgliedschaft in der ECO Plattform. Hierdurch soll eine europäische Nutzung der Branchen-EPDs erzielt werden. Als besonders wichtig ist aber das Engagement für das Thema „REACh und Recycling“ einzustufen. Es gilt, den Weg freizumachen, die Recyclingquoten von Altfenstern in Europa zu steigern, und regulatorische Hürden zu überwinden“, erklärte Gerald Feigenbutz, Geschäftsführer von EPPA.

SKZ – Innovation und Gütesicherung für nachhaltige Kunststofffensterprodukte

Das SKZ steht seit über 50 Jahren als größtes Kunststoffinstitut Deutschlands für Qualitätssicherung und Innovationen in Sachen Kunststoff und technischer Entwicklung: Das Forschungsprojekt Infrarotschweißen von Kunststofffensterprofilen steht nun kurz vor dem Abschluss und vereint viele positive Aspekte. Neben kürzeren Schweißzeiten als beim Standard Heizelementstumpfschweißen und einem geringeren Energieverbrauch pro Schweißung ist auch kontaktloses Erwärmen möglich. „Das neue Verfahren kommt ab sofort ohne Antihaftbeschichtung aus. Außerdem können wir mechanischen Verschleiß und Verunreinigung durch Materialrückstände ausschließen“, berichtete Dr.-Ing. Gerald Aengenheyster, Geschäftsführer Produktqualität des SKZ. Zusätzlich ist das SKZ das erste Institut, das die Tauglichkeit dieses Verfahrens für die Kunststofffensterbranche weltweit erforscht. Ein weiterer Erfolg des SKZ ist die für den Qualitätsverband Kunststofferzeugnisse e.V. (QKE) erstellte Umweltproduktdeklaration (EPD) für Kunststofffenster aus PVC-U. Sie wurde nun vom Institut Bauen und Umwelt e.V., einem unabhängigen dritten Institut, verifiziert. „Als Partner der Branche für Qualitätssicherung und Innovationen u.a. mit dem Schwerpunkt Kunststofffensterprofilsysteme haben wir zusätzlich eine Gütesicherung für Kunststofffenster nach der neuen RAL-GZ 716 erfolgreich gestartet und mit neuen Anforderungen an hochwertige Oberflächen ausgestattet“, führte Aengenheyster weiter aus. Die Übertragungsaudits zur Verifizierung bereits bekannter Systeme, wie Folien und Klebstoffe, wurden vom SKZ in den letzten Monaten durchgeführt. Weitere Ergebnisse werden auf der Fachtagung „Das Kunststoff-Fenster: Rohstoffe – Verarbeitung – Systemtechnik“ des Prowindo Branchenforums vom 24. bis 25. September 2014 in Würzburg präsentiert.

Qualitätssicherung als Erfolgsgarant – Übergabe der ersten RAL Gütezeichen nach RAL-GZ 716

„Mit der Vergabe der Gütezeichen kommt ein umfangreiches Projekt zum Ende. Die Erweiterung der gütebestimmenden Merkmale vom Profil zum System war ein großer Schritt und erforderte zahlreiche Abstimmungsprozesse weit über die Grenzen der Gütegemeinschaft hinaus. Als Ergebnis haben wir heute eine umfassende Gütesicherung, welche die Wertschöpfungskette bis hin zum Kunststofffenster erfasst und somit eine Eintrittskarte ins Gütezeichen Fenster und Haustüren darstellt“, erklärte Gerald Feigenbutz, Geschäftsführer Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme e.V. Diesen Mehrwert, der sich aus der Verbreitung der Gütezeichen ergibt, sollte die Branche entschieden nutzen. Mit der Verleihung auf der Messe fensterbau/frontale ist somit der erste und wichtigste Schritt getan.

VinylPlus tritt Green Industry Platform bei

Auf der dritten Green Industry Conference im chinesischen Guangzhou ist VinylPlus der Green Industry Platform beigetreten. Die offizielle Unterstützungserklärung wurde von der stellvertretenden Geschäftsführerin von VinylPlus, Brigitte Dero, am Abschlusstag der Veranstaltung unterzeichnet. Die Green Industry Platform ist eine gemeinsame Initiative der United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) und des United Nations Environment Programme (UNEP). Sie wurde bei der Rio+20 Konferenz der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufen. Bislang sind 160 Regierungen, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen der Plattform beigetreten.