Aus AGPU wird VinylPlus Deutschland

Die „Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V.“ (AGPU) heißt ab sofort „VinylPlus Deutschland e.V.“. Mit der Umbenennung setzt die deutsche PVC-Branche ein klares Zeichen für das gemeinsame europäische Nachhaltigkeitsengagement. Das Netzwerk aus derzeit über 50 Mitgliedsunternehmen und Partnern – allein in Deutschland – wird weiter gestärkt und der vor über 30 Jahren begonnene Dialog mit der Öffentlichkeit und Einsatz für die Nachhaltigkeit des Werkstoffs PVC konsequent fortgesetzt.

„Eine nachhaltige, klimafreundliche Produktion, Verbraucherschutz auf höchstem Niveau und die Nutzung von Abfällen als wertvolle Ressource in der Kreislaufwirtschaft sind wesentliche Ziele, an denen die Branche in Deutschland und Europa heute und in Zukunft gemessen wird“, unterstreicht Dr. Oliver Mieden, Vorstandsvorsitzender von VinylPlus Deutschland. „Um die klare Ausrichtung auf diese Themenfelder noch stärker zum Ausdruck zu bringen und die gemeinsamen Aktivitäten unter einem Absender zu bündeln, haben die Mitgliedsunternehmen bereits im Sommer vergangenen Jahres die Umbenennung beschlossen.“

Als Stimme der PVC-Branche in Deutschland repräsentiert der Verein die gesamte Wertschöpfungskette. “VinylPlus Deutschland bündelt das Wissen vieler Experten und fördert dessen Austausch. Zudem steht er im Dialog mit Entscheidern und Meinungsbildern, schafft Transparenz und bildet Vertrauen in die nachhaltige Entwicklung der Branche und des Werkstoffs“, betont Geschäftsführer Thomas Hülsmann. „Das bisherige umfangreiche Serviceangebot für unsere Mitglieder bleibt unverändert bestehen“, so Hülsmann weiter.

„Die AGPU war bereits seit vielen Jahren eng mit VinylPlus®, der freiwilligen Selbstverpflichtung zur Nachhaltigen Entwicklung der europäischen PVC-Industrie verbunden, und zwar durch die Mitarbeit in verschiedenen VinylPlus-Gremien und einer Reihe von technischen und Kommunikationsprojekten“, begrüßt Dr. Brigitte Dero, Managing Director von VinylPlus, die Umbenennung in VinylPlus Deutschland. „Mit VinylPlus® hat die europäische PVC-Branche einen langfristigen Nachhaltigkeitsrahmen für die gesamte PVC-Wertschöpfungskette geschaffen, den wir gemeinsam mit den Partnerunternehmen und -verbänden weiter gestalten werden.“

VinylPlus Deutschland e.V. ist künftig offizieller Ansprechpartner für das Nachhaltigkeitsprogramm in Deutschland. In wenigen Monaten wird in Brüssel Bilanz über die letzte Dekade gezogen und das Nachfolgeprogramm mit neuen anspruchsvollen Zielen bis 2030 vorgestellt.

VinylPlus® Med: Pilotprojekt gestartet

Ob Sauerstoffmaske, Infusionsbeutel oder Nasensonde: Kein Kunststoff wird im Gesundheitsbereich so häufig eingesetzt wie PVC. Viele dieser Produkte können jedoch nur einmal verwendet und müssen anschließend entsorgt werden. Und genau hier setzt das neue Recycling-Programm VinylPlus® Med an, denn aufgrund seiner Eigenschaften lassen sich PVC-Produkte sehr gut recyceln, um daraus wieder neue PVC-Produkte herzustellen. Dies ist auch bei medizinischen Produkten möglich.

Mit einem Pilotprojekt in Belgien wurde in der vergangenen Woche der Grundstein für das neue Recycling-Programm gelegt. Bei Erfolg soll das Programm auf weitere EU-Staaten ausgeweitet werden.

Mehr Informationen unter vinylplus.eu/community/vinylplus-med.

EU-Gipfel einigt sich auf Klimaziel für 2030

Nun ist es beschlossen: Die EU-Staaten haben sich am Wochenende auf ein neues Klimaschutzziel für 2030 verständigt. Demnach soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis dahin um mindestens 55 Prozent sinken. Bisher galt ein Ziel von minus 40 Prozent. Die EU-Kommission habe den ehrgeizigen Vorschlag für ein neues EU-Klimaziel gebilligt, so Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen. Damit sei man nun auf einem klaren Weg zur Klimaneutralität bis 2050.

Ein wichtiges Maßnahmenpaket zum Erreichen dieses Ziels ist die kürzlich vorgestellte Renovation Wave Strategy. Sie umfasst Aktionen wie strengere Vorschriften und Standards hinsichtlich der Energieeffizienz von Gebäuden, dem Ausbau von Förderprogrammen und Kapazitäten für Sanierungsprojekte und den Ausbau des Marktes für nachhaltige Bauprodukte. Die PVC-Branche ist hier mit ihren Bau-Produkten und dem VinylPlus Product Label bereits in einer guten Position und trägt mit ihren leistungsstarken Produkten bereits heute dazu bei, Energie und Ressourcen zu schonen.   

Foto: Rewindo

VinylPlus® Nachhaltigkeitsforum: Europäische PVC-Branche entwickelt neues Programm bis 2030

Am virtuellen Nachhaltigkeitsforum #CIRCULARVINYL von VinylPlus®, dem Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Branche, nahmen am 15.Oktober über 180 Teilnehmer aus 24 Ländern teil. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die wichtigsten bisherigen Ergebnisse der unter VinylPlus® vereinten PVC-Industrie und deren Pläne für das neue Nachhaltigkeitsprogramm bis 2030 vorgestellt und diskutiert.

VinylPlus® Geschäftsführerin Brigitte Dero blickte auf die Führungsrolle des PVC-Nachhaltigkeitsprogramms im letzten Jahrzehnt zurück und verwies auf die Erfolge bei der Umsetzung wichtiger Nachhaltigkeitsthemen wie die Einbeziehung der Kreislaufwirtschaft und die Weiterentwicklung sicherer Recyclinglösungen, um die Kreislauffähigkeit von PVC weiter voranzubringen. „Ich bin sehr stolz auf die geleistete Arbeit von VinylPlus® und dessen Partnern, die alle zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung und der Nutzung von PVC beigetragen haben“, so Dero. „Wir engagieren uns entschlossen für die Kreislaufwirtschaft, arbeiten eng mit der Europäischen Kommission zusammen und tragen so aktiv zur Circular Plastics Alliance bei“.

Kirsi Ekroth-Manssila, Head of Unit bei GD GROW, lobte das „Engagement und die proaktive Rolle“ von VinylPlus® in der Allianz für zirkuläre Kunststoffe. „VinylPlus® ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Kreislaufwirtschaft Realität werden kann und in 2001 die erste Wertschöpfungskette war, die die Herausforderung angenommen hat, aus einem Problem eine Chance zu machen“, so Ektroth-Manssila. „Bei der Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit den Umweltbelangen von PVC haben VinylPlus® und die Industrie einen ehrgeizigen und zukunftsorientierten Ansatz entwickelt: die Organisation, die Zusammenarbeit und Kommunikation in der gesamten Wertschöpfungskette, von Herstellern über die Anwender bis hin zum Abfallmanagement“.

Das Forum war nicht nur eine Anerkennung für die Leistungen der PVC-Wertschöpfungskette, sondern auch der passende Anlass, um das neue derzeit in Entwicklung befindende Nachhaltigkeitsprogramm 2030 zu diskutieren und Rückmeldungen dazu einzuholen. Der Austausch hierüber baute auf einer von Accenture durchgeführten externen Befragung von Interessensvertretern zu den wichtigsten Nachhaltigkeitsfaktoren sowie den Herausforderungen und Möglichkeiten auf, auf die die PVC-Branche im nächsten Jahrzehnt reagieren muss. Die Teilnehmer beteiligten sich an einer lebhaften Debatte und äußerten ihre Ansichten über die Ausrichtung des Programms sowie zu wichtigen Fragen, wie beispielsweise die Stärkung des Engagements von VinylPlus® bei Interessensgruppen und die Sicherstellung der langfristigen Nachhaltigkeit von PVC.    

Das Forum endete mit der Verleihung der VinylPlus® Product Label, bei der Unternehmen und Partner von VinylPlus® für ihre PVC-Produkte mit der höchsten Nachhaltigkeitsleistung ausgezeichnet wurden. Bis heute haben zehn Unternehmen das Zertifikat für 112 PVC-Produkte erhalten, die an 18 europäischen Standorten hergestellt werden. Auf der Grundlage klar definierter Nachhaltigkeitskriterien steht das VinylPlus® Product Label allen PVC-Bauprodukten offen.

VinylPlus® ist die freiwillige Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche. Das Programm schafft einen langfristigen Rahmen für die nachhaltige Entwicklung von PVC in der EU-27, im Vereinigten Königreich, in Norwegen und in der Schweiz.

AGPU-Tätigkeitsbericht 2019/2020 erschienen

Der neue AGPU-Tätigkeitsbericht 2019/2020 kann ab sofort in deutscher und englischer Sprache im PVC-WIKI heruntergeladen werden. Auch über die AGPU-Webseite ist ein Download der digitalen Variante möglich.

Sobald der gedruckte Tätigkeitsbericht vorliegt, erfolgt auch ein Versand an die AGPU-Mitgliedsunternehmen sowie an ausgewählte Partner. Bei Interesse oder Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Download unter https://www.vinylplus.de/infocenter/broschueren.

Stoffstrombild Kunststoffe 2019

Neues Stoffstrombild für Deutschland: Mehr Rezyklate und Kreislaufführung bei Kunststoffen

Kaum ein Thema unserer Zeit, bei dem Kunststoffe nicht eine – viel diskutierte – Rolle spielen: moderne Konsumgewohnheiten und deren Auswirkungen auf die Umwelt, Ressourcenschutz und CO2-Minderung in Sektoren wie Mobilität und Bau, die Gewinnung erneuerbarer Energie mittels Windkraft oder Solarzellen. Seit vielen Jahren blickt eine umfassende Lebensweganalyse zu Kunststoffen in Deutschland auf all diese vielfältigen Anwendungsgebiete und liefert darüber hinaus Zahlen und Daten zur Produktion, Verarbeitung und Verwertung des Werkstoffs. Die Studie trägt so im entscheidenden Maße zur Versachlichung der Kunststoffdebatte bei und dokumentiert den Weg der Branche hin zu einer Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen.

Höhere Rezyklatmenge in 2019

Das zweite Mal in Folge hat das alle zwei Jahre erscheinende Stoffstrombild neben der Produktion von neuen Kunststoffen auch die Mengen der Erzeugung und Verarbeitung von Rezyklaten ermittelt. Das Ergebnis für 2019 zeigt, dass Recyclingkunststoffe häufiger zum Einsatz kamen als zuvor und als Rohstoff für neue Kunststoffprodukte immer wichtiger werden. So wurden im vergangenen Jahr 13,7 Prozent der Kunststoff­verarbeitungsmenge durch Rezyklate gedeckt; zwei Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 12,3 Prozent. Die Rezyklatmenge stieg seit der letzten Erhebung 2017 pro Jahr um rund fünf Prozent, was wiederum einen Rückgang bei der Einsatzmenge neuer Kunststoffe zur Folge hatte. Diese verringerte sich im selben Zeitraum um 2,5 Prozent.

Kunststoffrezyklat fast überall zu finden

Kunststoffrezyklate kommen dabei in quasi allen Segmenten des Marktes zum Einsatz: bei hoch technischen Anwendungen wie dem Fahrzeugbau oder Elektrogeräten sowie besonders häufig im Baubereich (ca. 43 Prozent), in Verpackungen (ca. 24 Prozent) und der Landwirtschaft (ca. 11 Prozent). Die Kunststoffwertschöpfungskette trägt somit dazu bei, natürliche Ressourcen mittels Kreislaufführung zu schonen und die Rohstoff­versorgung der Zukunft zu sichern. Dies spiegelt sich auch bei den Zahlen zum Recycling generell wider, wo ebenfalls Zuwächse zu verzeichnen sind. Von den in Deutschland angefallenen Kunststoffabfallmengen wurden im Jahr 2019 rund 2,9 Mio. t werkstofflich recycelt. Damit stieg die werkstoffliche Recyclingmenge im Zwei-Jahres-Vergleich um
3,2 Prozent, was vor allem auf den Anstieg bei Post-Consumer-Abfällen zurückzuführen ist.

Mehr Tempo bei Rezyklateinsatz erforderlich

Allerdings gibt es weiterhin zahlreiche Hürden, die das Kunststoffrecycling erschweren: sei es die fortschreitende Deponierung kunststoffhaltiger Siedlungsabfälle in einigen Teilen Europas, schwierige Marktbedingungen für Rezyklate oder sich teilweise widersprechende gesetzliche Regularien zum Beispiel beim Verbraucher- und Umweltschutz. Dabei braucht es ein schnelles Wachstum bei den Rezyklatmengen, um die Nachhaltigkeitsziele von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und die damit einhergehende Marktversorgung mit Sekundärrohstoffen besser erfüllen zu können.

Stoffstrombild auf einen Blick

Die Zahlen des Stoffstrombilds im Detail: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr gut 20 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt, darunter etwa zwei Millionen Tonnen Rezyklate. Zur Herstellung von Kunststoffprodukten wurden 14 Millionen Tonnen eingesetzt, wovon wiederum 1,9 Millionen Tonnen aus Rezyklaten bestanden. Die Kunststoffabfallmenge betrug rund 6,3 Millionen Tonnen, wovon 46,4 Prozent werkstofflich, weniger als ein Prozent rohstofflich und 52,8 Prozent energetisch verwertet wurden.

Mit der vorgelegten Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019“ legt die deutsche Kunststoffindustrie erneut eine durchgängige und (nahezu) einmalige Lebensweganalyse von der Produktion bis zur Verwertung der Kunststoffe und des Wiedereinsatzes von Rezyklaten vor. Diese bildet eine wichtige Grundlage für aktuelle Nachhaltigkeitsdiskussionen und hiermit für die Entwicklung von geschlossenen Kreisläufen im Kunststoffbereich. Für die Erhebung wurden mehr als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung befragt sowie amtliche und weitere Statistiken herangezogen.

Urheber Stoffstrombild

Erstellt wurde die Studie von der Conversio Market & Strategy GmbH, Auftraggeber sind die BKV GmbH sowie PlasticsEurope Deutschland e.V., der BDE – Bundes­verband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., der bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, die IK – Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., der KRV – Kunststoffrohrverband e.V., die AGPU – Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V., der GKV – Gesamtverband Kunststoff­verarbeitende Industrie e. V. mit seinen Trägerverbänden AVK – Industrie­vereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V., FSK – Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V., GKV/TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V. und pro-K – Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V., der IG BCE   Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie sowie dem VCI – Verband der Chemischen Industrie.

Die Kurzfassung der Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019“ kann hier kostenfrei als PDF-Version heruntergeladen werden. Die Langfassung ist über die Webseite des BKV kostenpflichtig bestellbar.

AGPU-Vorstand wieder komplett – Mitglieder stimmen für Umbenennung

Der AGPU e.V. benennt sich nächstes Jahr um. Mit dem zukünftigen Namen „VinylPlus Deutschland e.V.“ soll die klare Ausrichtung der PVC-Branche auf das Thema Nachhaltige Entwicklung betont werden. Die Mitgliederversammlung wählte zudem fünf neue Vorstandsmitglieder.

Europäisches Nachhaltigkeitsprogramm

Zu Beginn der AGPU-Mitgliederversammlung, die „Corona-bedingt“ als Webkonferenz durchgeführt wurde, stellte Dr. Brigitte Dero, General Managerin von VinylPlus®, den rund 50 Teilnehmern aus der gesamten PVC-Wertschöpfungskette die jüngsten Erfolge des europäischen Nachhaltigkeitsprogramms der Branche vor. Anfang Juni wurden hierzu in Brüssel mit dem Progress Report 2020 Ziele und konkrete Ergebnisse kommuniziert. Demnach wurden im vergangenen Jahr mehr als 771.000 Tonnen PVC recycelt. Bis 2030 sollen es mindestens eine Millionen Tonnen jährlich sein.

Namensänderung des Vereins

Die Mitglieder beschlossen die Namensänderung des Vereins von „Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT e.V.“ in „VinylPlus Deutschland e.V.“, die in 2021 umgesetzt wird. Die AGPU ist bereits seit 2017 assoziiertes Mitglied von VinylPlus® und über verschiedene Gremien und eine Vielzahl an Projekten mit dem europäischen Nachhaltigkeitsprogramm eng verbunden.  „Die AGPU steht bereits heute für die nachhaltige Entwicklung des Werkstoffs PVC. Diese klare Ausrichtung auf die Zukunftsthemen der Gesellschaft wollen wir durch die Umbenennung noch stärker zum Ausdruck bringen.“, so der AGPU-Vorstandsvorsitzende Dr. Oliver Mieden (Vinnolit).

Nachwahl des AGPU-Vorstands

Ebenfalls auf der Agenda der AGPU-Mitgliederversammlung stand die Nachwahl des Vorstands. Mit Jörg Frömming (Dekura), Volkmar Halbe (FEB), Roland Pietz (Evonik), Dr. Ingo Sartorius (PlasticsEurope Deutschland) und Thomas Zenger (Baerlocher) konnten fünf anerkannte Branchenvertreter für die Vorstandsarbeit gewonnen werden. „Ich danke den ausgeschiedenen Vorständen für ihre außerordentliche Unterstützung für die PVC-Branche und freue mich, heute fünf adäquate Nachfolger aus den Bereichen Recycling, Fußboden, Weichmacher, Stabilisatoren und dem Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope vorstellen zu können“, so Dr. Oliver Mieden. Dem Vorstand gehören weiterhin an: Mailin Bode (RENOLIT, Stellvertretende Vorsitzende), Uwe Dietsch (INOVYN, Schatzmeister), Roland Jahn (GEALAN) und Dr. Dieter Polte (Vestolit, Stellvertretender Vorsitzender).

 

VinylPlus® Nachhaltigkeitsforum Deutschland

Das für den gleichen Tag geplante VinylPlus® Nachhaltigkeitsforum Deutschland wurde „Corona-bedingt“ abgesagt. „Hier wünschen wir uns die persönliche Begegnung mit unseren externen Stakeholdern und innerhalb der PVC-Branche im nächsten Jahr“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. „Jetzt freuen wir uns darauf, dass sich die gesamte europäische PVC-Branche am 15. Oktober 2020 beim virtuellen VinylPlus® Sustainability Forum mit Stakeholdern aus unterschiedlichen Bereichen treffen wird.“

Zur AGPU

Die AGPU engagiert sich für den nachhaltigen Werkstoff PVC. Als Stimme der PVC-Branche in Deutschland repräsentiert sie mit ihren rund 60 Mitgliedsunternehmen die gesamte Wertschöpfungskette. Sie bündelt das Wissen vieler Experten und fördert dessen Austausch. Zudem steht sie im Dialog mit Endscheidern und Meinungsbildern, schafft Transparenz und bildet Vertrauen in die nachhaltige Entwicklung des Werkstoffs. Mitgliedsunternehmen haben Zugang zu einem etablierten und weit geknüpften Branchennetzwerk.

„VinylPlus auf einen Blick“ jetzt herunterladen

Zusammen mit dem ausführlichen Fortschrittsbericht von VinylPlus® gibt es auch immer eine Zusammenfassung in Form eines Flyers, der alle relevanten Informationen zum Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Branche enthält. Die AGPU hat diesen gemeinsam mit den Partnerverbänden in Österreich und der Schweiz ins Deutsche übersetzt. Ab sofort kann der Flyer hier heruntergeladen werden.

Mit VinylPlus ist die PVC-Branche auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft

Über VinylPlus®, die Freiwillige Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche zur nachhaltigen Entwicklung, wurden im vergangenen Jahr 771.313 Tonnen PVC recycelt. Das entspricht mehr als 96 Prozent des Ziels von 2020. Die PVC-Branche ist auf einem guten Weg, die immer anspruchsvolleren Recyclingziele von VinylPlus für das Jahr 2025 zu erreichen – und zwar im Einklang mit der Kreislaufwirtschaft, den Zielen der Circular Plastics Alliance und den europäischen Vorgaben zur Förderung von Rückgewinnung, Recycling und Wiederverwendung von Kunststoffen. Die Ergebnisse von VinylPlus werden mit ihrem heute veröffentlichten Fortschrittsbericht 2020 vorgestellt.

„In den vergangenen 20 Jahren hat VinylPlus unermüdlich daran gearbeitet, die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft anzugehen. Wir sind bestrebt, unsere Nachhaltigkeitsbilanz unter Berücksichtigung des europäischen Green Deals, des Aktionsplans zur Kreislaufwirtschaft sowie andere Richtlinien mit Auswirkungen auf den Kunststoffsektor kontinuierlich zu verbessern“, betont Brigitte Dero, Geschäftsführerin von VinylPlus.

PVC ist zu einem Kunststoff der Wahl für mittel- und langlebige Anwendungen geworden, insbesondere für Bauprodukte wie Kunststofffenster, Rohre, Bodenbeläge und Kabel, aber auch für lebensrettende medizinische Geräte. PVC ist wiederverwendbar und kann mehrfach recycelt werden, ohne dabei seine wesentlichen Eigenschaften zu verlieren. Das Recycling dieses hochwertigen Materials ist ein wesentlicher Bestandteil der freiwilligen Selbstverpflichtung von VinylPlus zur Nachhaltigkeit und zur Kreislaufwirtschaft. Diese Recyclingbemühungen werden durch Rückverfolgbarkeits- und Zertifizierungssysteme verstärkt, die die Sicherheit und Qualität der recycelten Materialien und Verfahren gewährleisten.

Durch ihre Freiwillige Selbstverpflichtung hat die europäische PVC-Branche seit 2000 5,7 Millionen Tonnen PVC recycelt und damit 11,4 Millionen Tonnen CO2 Emissionen in die Atmosphäre verhindert. Allein im Jahr 2019 wurden 771.313 Tonnen PVC recycelt. Das entspricht mehr als 96 Prozent des Ziels für 2020. VinylPlus ist dem Aufruf der EUKommission an die gesamte Kunststoffindustrie zu mehr Recycling gefolgt und hat sich verpflichtet, bis 2025 mindestens 900.000 Tonnen PVC pro Jahr zu neuen Produkten zu verwerten. Damit sichert sich VinylPlus weiterhin ihren Platz bei der Umsetzung der europäischen Kreislaufwirtschaftsstrategie sowie bei dem Ziel der EU-Kommission für eine branchenübergreifende Allianz für kreislauffähige Kunststoffe (Circular Plastics Alliance), die 2019 gegründet wurde.

Das kontinuierliche Recycling von hochwertigem PVC ist im besten Interesse einer nachhaltigen Gesellschaft. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat vor kurzem bestätigt, dass das Recycling von ausgedienten PVC-Produkten sowohl aus Sicht des Umweltschutzes als auch aus Sicht der Gesundheit die beste Option der Abfallwirtschaft ist (1). Das Recycling von PVC reduziert die potenziellen Treibhausgase erheblich, da mit jedem Kilo PVC, das recycelt wird, zwei Kilo CO2 Emissionen eingespart werden. Die Alternativen würden zu einer Verschwendung von Material führen, das ansonsten recycelt und wiederverwendet würde.

Der VinylPlus Fortschrittsbericht 2020 bestätigt, dass das freiwillige Programm seine gesetzten Ziele erreicht. Um ein Höchstmaß an Transparenz, Mitwirkung und Verantwortung zu gewährleisten, überwacht ein Monitoring-Ausschuss, der sich aus Vertretern von EU-Parlament, EU-Kommission, Gewerkschaften und Verbraucherorganisationen sowie der Wissenschaft zusammensetzt, die Ergebnisse und Fortschritte von VinylPlus. „Brancheninitiativen wie VinylPlus, die über das Recycling hinausgehen und die Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungsketten in den Mittelpunkt stellen, werden bei der Entwicklung von Strategien für eine Kreislaufwirtschaft immer wichtiger“, so Jo Dewulf, Professor an der Universität Gent und Vorsitzender des Monitoring-Ausschusses.

Das VinylPlus Programm geht über die Kreislaufwirtschaft hinaus und befasst sich auch mit anderen Nachhaltigkeitsthemen wie Energie- und Klimawandel, nachhaltiger Rohstoffbeschaffung und -produktion sowie dem verantwortungsvollen Einsatz von Zusatzstoffen. Diese zentralen Themen wurden auch in das VinylPlus® Product Label integriert, das Zertifizierungssystem für die Nachhaltigkeit von PVC-Produkten im Baugewerbe, welches die höchste Leistungsfähigkeit in Bezug auf Nachhaltigkeit und einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft bietet. Bis heute haben zehn Unternehmen das VinylPlus® Product Label für mehr als 100 PVC-Produkte erhalten, die an 18 europäischen Standorten hergestellt werden.

Auch die Gesundheit und Fortbildung der Arbeitnehmer ist ein integraler Bestandteil des Programms. VinylPlus arbeitet mit den europäischen Sozialpartnern der Chemiebranche (bestehend aus der European Chemical Employers Group und industriAll Europe) zusammen, um Maßnahmenpläne für die Sicherheit der Arbeitnehmer und für die Digitalisierung von KMU umzusetzen, die im Rahmen der 2017 erneuerten Kooperationsvereinbarung festgelegt und unterzeichnet wurden.

Brigitte Dero betont zudem, dass „jeder Fortschrittsbericht der Branche eine willkommene Gelegenheit bietet, nicht nur über ihre bisherigen Erfolge, sondern auch über künftige Herausforderungen und Chancen nachzudenken. Da das Ziel von VinylPlus in Sicht ist, stehen wir mit unseren Partnern und Stakeholdern in einem intensiven Dialog, um das neue VinylPlus Programm bis 2030 zu entwickeln, welches im Mai 2021 an den Start gehen wird“.

Der Fortschrittsbericht 2020 kann unter www.vinylplus.eu heruntergeladen werden.

VinylPlus Sustainability Forum 2020 wird Webkonferenz

Auch das VinylPlus® Sustainability Forum 2020 am 15. Oktober 2020 wird virtuell als Webkonferenz stattfinden. „Obwohl es sehr schade ist, die Teilnehmer des VSF dieses Mal nicht persönlich treffen zu können, freuen wir uns auf ein weiteres erfolgreiches Nachhaltigkeitsforum“, so VinylPlus® Geschäftsführerin Brigitte Dero. Die Webkonferenz bietet hochkarätige Redner und Vorträge sowie interaktive Diskussionen und Live-Abstimmungen, an denen sich Teilnehmer von überall auf der Welt beteiligen können.

Zu den Top-Themen sind VinylPlus® Sustainability Forum gehören der europäische Green Deal und die damit verbundenen Möglichkeiten der PVC-Branche, ihre nachhaltigen Produkte im Markt zu positionieren, das Grüne Bauen mit zertifizierten PVC-Produkten und die Entwicklung der PVC-Branche bis 2030.

Weitere Details zum virtuellen VinylPlus® Nachhaltigkeitsforum gibt es unter https://vinylplus.eu/community/vinyl-sustainability-forum.