Mit VinylPlus ist die PVC-Branche auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft

Über VinylPlus®, die Freiwillige Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche zur nachhaltigen Entwicklung, wurden im vergangenen Jahr 771.313 Tonnen PVC recycelt. Das entspricht mehr als 96 Prozent des Ziels von 2020. Die PVC-Branche ist auf einem guten Weg, die immer anspruchsvolleren Recyclingziele von VinylPlus für das Jahr 2025 zu erreichen – und zwar im Einklang mit der Kreislaufwirtschaft, den Zielen der Circular Plastics Alliance und den europäischen Vorgaben zur Förderung von Rückgewinnung, Recycling und Wiederverwendung von Kunststoffen. Die Ergebnisse von VinylPlus werden mit ihrem heute veröffentlichten Fortschrittsbericht 2020 vorgestellt.

„In den vergangenen 20 Jahren hat VinylPlus unermüdlich daran gearbeitet, die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft anzugehen. Wir sind bestrebt, unsere Nachhaltigkeitsbilanz unter Berücksichtigung des europäischen Green Deals, des Aktionsplans zur Kreislaufwirtschaft sowie andere Richtlinien mit Auswirkungen auf den Kunststoffsektor kontinuierlich zu verbessern“, betont Brigitte Dero, Geschäftsführerin von VinylPlus.

PVC ist zu einem Kunststoff der Wahl für mittel- und langlebige Anwendungen geworden, insbesondere für Bauprodukte wie Kunststofffenster, Rohre, Bodenbeläge und Kabel, aber auch für lebensrettende medizinische Geräte. PVC ist wiederverwendbar und kann mehrfach recycelt werden, ohne dabei seine wesentlichen Eigenschaften zu verlieren. Das Recycling dieses hochwertigen Materials ist ein wesentlicher Bestandteil der freiwilligen Selbstverpflichtung von VinylPlus zur Nachhaltigkeit und zur Kreislaufwirtschaft. Diese Recyclingbemühungen werden durch Rückverfolgbarkeits- und Zertifizierungssysteme verstärkt, die die Sicherheit und Qualität der recycelten Materialien und Verfahren gewährleisten.

Durch ihre Freiwillige Selbstverpflichtung hat die europäische PVC-Branche seit 2000 5,7 Millionen Tonnen PVC recycelt und damit 11,4 Millionen Tonnen CO2 Emissionen in die Atmosphäre verhindert. Allein im Jahr 2019 wurden 771.313 Tonnen PVC recycelt. Das entspricht mehr als 96 Prozent des Ziels für 2020. VinylPlus ist dem Aufruf der EUKommission an die gesamte Kunststoffindustrie zu mehr Recycling gefolgt und hat sich verpflichtet, bis 2025 mindestens 900.000 Tonnen PVC pro Jahr zu neuen Produkten zu verwerten. Damit sichert sich VinylPlus weiterhin ihren Platz bei der Umsetzung der europäischen Kreislaufwirtschaftsstrategie sowie bei dem Ziel der EU-Kommission für eine branchenübergreifende Allianz für kreislauffähige Kunststoffe (Circular Plastics Alliance), die 2019 gegründet wurde.

Das kontinuierliche Recycling von hochwertigem PVC ist im besten Interesse einer nachhaltigen Gesellschaft. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat vor kurzem bestätigt, dass das Recycling von ausgedienten PVC-Produkten sowohl aus Sicht des Umweltschutzes als auch aus Sicht der Gesundheit die beste Option der Abfallwirtschaft ist (1). Das Recycling von PVC reduziert die potenziellen Treibhausgase erheblich, da mit jedem Kilo PVC, das recycelt wird, zwei Kilo CO2 Emissionen eingespart werden. Die Alternativen würden zu einer Verschwendung von Material führen, das ansonsten recycelt und wiederverwendet würde.

Der VinylPlus Fortschrittsbericht 2020 bestätigt, dass das freiwillige Programm seine gesetzten Ziele erreicht. Um ein Höchstmaß an Transparenz, Mitwirkung und Verantwortung zu gewährleisten, überwacht ein Monitoring-Ausschuss, der sich aus Vertretern von EU-Parlament, EU-Kommission, Gewerkschaften und Verbraucherorganisationen sowie der Wissenschaft zusammensetzt, die Ergebnisse und Fortschritte von VinylPlus. „Brancheninitiativen wie VinylPlus, die über das Recycling hinausgehen und die Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungsketten in den Mittelpunkt stellen, werden bei der Entwicklung von Strategien für eine Kreislaufwirtschaft immer wichtiger“, so Jo Dewulf, Professor an der Universität Gent und Vorsitzender des Monitoring-Ausschusses.

Das VinylPlus Programm geht über die Kreislaufwirtschaft hinaus und befasst sich auch mit anderen Nachhaltigkeitsthemen wie Energie- und Klimawandel, nachhaltiger Rohstoffbeschaffung und -produktion sowie dem verantwortungsvollen Einsatz von Zusatzstoffen. Diese zentralen Themen wurden auch in das VinylPlus® Product Label integriert, das Zertifizierungssystem für die Nachhaltigkeit von PVC-Produkten im Baugewerbe, welches die höchste Leistungsfähigkeit in Bezug auf Nachhaltigkeit und einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft bietet. Bis heute haben zehn Unternehmen das VinylPlus® Product Label für mehr als 100 PVC-Produkte erhalten, die an 18 europäischen Standorten hergestellt werden.

Auch die Gesundheit und Fortbildung der Arbeitnehmer ist ein integraler Bestandteil des Programms. VinylPlus arbeitet mit den europäischen Sozialpartnern der Chemiebranche (bestehend aus der European Chemical Employers Group und industriAll Europe) zusammen, um Maßnahmenpläne für die Sicherheit der Arbeitnehmer und für die Digitalisierung von KMU umzusetzen, die im Rahmen der 2017 erneuerten Kooperationsvereinbarung festgelegt und unterzeichnet wurden.

Brigitte Dero betont zudem, dass „jeder Fortschrittsbericht der Branche eine willkommene Gelegenheit bietet, nicht nur über ihre bisherigen Erfolge, sondern auch über künftige Herausforderungen und Chancen nachzudenken. Da das Ziel von VinylPlus in Sicht ist, stehen wir mit unseren Partnern und Stakeholdern in einem intensiven Dialog, um das neue VinylPlus Programm bis 2030 zu entwickeln, welches im Mai 2021 an den Start gehen wird“.

Der Fortschrittsbericht 2020 kann unter www.vinylplus.eu heruntergeladen werden.