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Stoffstrombild PVC

Recycling Day: PVC beim Recycling auf einem guten Weg

Am 18. März ist Global Recycling Day. Der weltweite Aktionstag der Global Recycling Foundation mit Sitz in Brüssel ruft seit 2018 zu einem bewussteren Umgang mit Abfällen und mehr Recycling auf. In der europäischen PVC-Branche steht das Recycling als zentraler Baustein einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft bereits seit vielen Jahren im Fokus ihres Handelns.

Den langfristigen Nachhaltigkeitsrahmen für die gesamte Wertschöpfungskette bildet VinylPlus®, die Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche. Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm VinylPlus 2030 und neuen ehrgeizigen Zielen für diese Dekade setzt sie den bereits im Jahr 2000 mit dem ersten Programm begonnen Weg konsequent fort und hat dabei nicht zuletzt beim Recycling bereits viel erreicht. So wurden in diesem Zeitraum in Europa rund 7,3 Millionen Tonnen recyceltes PVC zu neuen Produkten verarbeitet, wodurch etwa 14,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden konnten.

Dokumentiert werden die Entwicklungen und Erfolge in einem jährlichen von unabhängiger Seite geprüften Fortschrittsbericht, der in diesem Jahr im Mai anlässlich des nächsten europäischen VinylPlus® Sustainability Forum in Florenz vorgestellt wird. Die erzeugten und verwendeten Recyclingmengen in Europa überwacht das mit den Grundsätzen der EU Circular Plastics Alliance (CPA) übereinstimmende Datenerfassungssystem RecoTraceTM.

Stoffstrombild für PVC in Deutschland

Dank der bereits in den 1990er-Jahren eingeführten Recyclingaktivitäten sind auch die Fortschritte in Deutschland deutlich. So wurden 2021 etwa 340.000 Tonnen PVC-Rezyklate zu Halbzeugen und Endprodukten verarbeitet. Das zeigt das aktuelle Stoffstrombild für PVC. Damit wird fast 18 Prozent des verarbeiteten PVC inzwischen aus dem Recycling gewonnen. Die Rezyklate sind also bereits heute eine wichtige Rohstoffbasis, durch die der Einsatz von fossilen Rohstoffen deutlich reduziert wird. Eingesetzt werden die Rezyklate aus dem werkstofflichen Recycling vor allem dort, wo sie auch gewonnen werden: bei langlebigen Bauprodukten wie Fenster, andere Bauprofile, Rohre oder Bodenbeläge.

Durch breites Serviceangebot Recycling aktiv fördern

Konkrete Serviceangebote zum Thema PVC-Recycling finden Interessierte auf den Webseiten von VinylPlus Deutschland. So unterstützt die Online-Plattform „PVC-Recycling-Finder“ mit über 60 gelisteten Unternehmen in Deutschland sowohl bei der Suche nach Rezyklaten als auch für die Abnahme von PVC-Altmaterialien. Weiterführende Informationen zum Thema hält die Homepage von VinylPlus Deutschland unter der Adresse www.vinylplus.de bereit. Mit der erfolgreichen Veranstaltungsreihe „PVC-Recycler treffen PVC-Verarbeiter“ bietet VinylPlus Deutschland gemeinsam mit AgPR, Rewindo und IVK Europe zur aktiven Förderung des Recyclings für Experten eine Plattform zum direkten Austausch. Die Treffen finden vor Ort bei Unternehmen statt, die Recycling praktizieren. Die bewährten bundesweiten Recyclinglösungen für PVC-Bauprodukte stellt bei Veranstaltungen auch die „Aktion PVC-Recycling“ vor. In Kooperation mit VinylPlus® bündeln hierbei AgPR, Rewindo, KRV, IVK Europe sowie VinylPlus Deutschland ihre Kräfte, um das PVC-Recycling in Deutschland noch besser voranzutreiben.

Workshop PVC und Umwelt mit den Top-Themen der Branche

Nach zweieinhalb Jahren wieder als Präsenzveranstaltung fand vergangenen Mittwoch die Sommerausgabe des gemeinsam von VinylPlus Deutschland und PlasticsEurope Deutschland organisierten Workshop „PVC und Umwelt“ statt. Geboten wurde den rund 70 Teilnehmerinnen in Frankfurt/Main erneut eine Agenda mit den Top-Themen unserer Branche, die von hochkarätigen Referentinnen und Referenten präsentiert wurden.

In seiner Begrüßung steckte Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland den Rahmen auf dem Weg der Branche in Richtung Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität klar ab. Angesichts der großen Herausforderungen und der immer umfangreicheren politischen Anforderungen, sei es umso wichtiger die Innovationen der Branche auf der K-Messe zu präsentieren und in den Dialog mit entscheidenden Stakeholdern zu treten. Denn nur mit politischer Unterstützung könnten die notwendigen Investitionen getätigt werden und die Transformation der Kunststoffindustrie letztendlich gelingen. Auf den aktuellen Stand der Entwicklungen rund um den Werkstoff PVC inklusive der Selbstverpflichtung VinylPlus 2030 brachte die Teilnehmer VinylPlus Deutschland-Geschäftsführer Thomas Hülsmann und stellte dabei die Herausforderungen und die laufenden Maßnahmen in Deutschland vor. Präsentiert wurden zudem in einem weiteren Vortrag die Vielzahl der aktuellen PVC-Recyclingtechnologien, vom mechanischen bis hin zum chemischen Recycling.

Ohne Zweifel vor einer großen Aufgabe steht die gesamte europäische Kunststoffbranche mit der Zielvorgabe bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Der von Plastics Europe in Auftrag gegebene Report der Denkfabrik SystemIQ, „Reshaping Plastics“ bietet einen hilfreichen wie herausfordernden Ansatz für die anstehende Transformation.  Dr. Katharina Schlegel (Plastics Europe), stellte die Lösungsansätze für die gesamte Wertschöpfungskette der Studie vor. Deutlich wurde auch in der anschließenden Diskussion, dass zur Erreichung des Ziels einerseits nun konkrete Zwischenziele durch die Branche entwickelt, aber auch der politische Rahmen für eine erfolgreiche Transformation geschaffen werden muss.

Hoch emotional wird in der breiten Öffentlichkeit seit Jahren die Diskussion über vermeintliche gesundheitsgefährdende Auswirkungen von Weichmachern geführt. Zur Versachlichung des Diskurses beitragen soll nicht zuletzt das Humanbiomonitoring zu deren Expositionsbestimmung. Dr. Rainer Otter (BASF) erläuterte Methoden und Vorgehen und zeigte, dass die Exposition moderner Weichmacher deutlich geringer ist als die frühere Exposition heute beschränkter Weichmacher. Zudem wird heute die tolerierbare Tagesdosis enorm weit unterschritten. Nicht minder aufgeladen ist zuweilen die Berichterstattung in den tagesaktuellen Medien beim Thema Mikroplastik. Die Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit werden derzeit von einem Konsortium unabhängiger wissenschaftlicher Partner im Auftrag von Plastics Europe untersucht. Über den aktuellen Stand des großangelegten Forschungsprojektes informierte Camilla C. Carteny (Plastics Europe).

Über die mögliche Aufnahme von Polymeren unter REACH berichtete Chris Howick (INOVYN). Auf Grundlage der bislang diskutierten Kriterien, scheint dabei PVC zu den Polymeren zu gehören, die zwar notifiziert, nicht aber registriert werden sollen. Schließlich gab Sven Weihe (PlasticsEurope Deutschland) einen Überblick über das umfangreiche Programm und die geplanten Aktivitäten bei der Sonderschau „Plastics shape the future“ auf der diesjährigen K-Messe. Unter den Leitthemen Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung wird Plastics Europe die Möglichkeit bieten mit vielen unterschiedlichen hochkarätigen Stakeholdern in den Dialog zu treten.

Plastics Recycling: PolyREC launched

VinylPlus®, Petcore Europe, PlasticsEurope and Plastics Recyclers Europe have mutually agreed to join forces to form the organisation PolyREC to monitor, verify, and report their plastics recycling and uptake data in Europe. This will be achieved by using a common data collection system – RecoTraceTM. PolyREC will ensure traceability, transparency, and trust in recycled materials along the entire plastics value chain.

PolyREC will use VinylPlus’ 20 years’ experience and expertise that it has in becoming the industry standard for collecting credible and reliable recycling data via Recovinyl. VinylPlus’ Managing Director Brigitte Dero says “circularity of plastics is a key opportunity to enhance plastics products sustainability. The European PVC industry, through VinylPlus, has learnt the importance of monitoring and progress reporting. We are therefore pleased to share this long-time experience and work collaboratively with all plastic industry sectors to raise traceability and transparency in recycled plastics along the entire plastics value chain.”

Stoffstrombild Kunststoffe 2019

Neues Stoffstrombild für Deutschland: Mehr Rezyklate und Kreislaufführung bei Kunststoffen

Kaum ein Thema unserer Zeit, bei dem Kunststoffe nicht eine – viel diskutierte – Rolle spielen: moderne Konsumgewohnheiten und deren Auswirkungen auf die Umwelt, Ressourcenschutz und CO2-Minderung in Sektoren wie Mobilität und Bau, die Gewinnung erneuerbarer Energie mittels Windkraft oder Solarzellen. Seit vielen Jahren blickt eine umfassende Lebensweganalyse zu Kunststoffen in Deutschland auf all diese vielfältigen Anwendungsgebiete und liefert darüber hinaus Zahlen und Daten zur Produktion, Verarbeitung und Verwertung des Werkstoffs. Die Studie trägt so im entscheidenden Maße zur Versachlichung der Kunststoffdebatte bei und dokumentiert den Weg der Branche hin zu einer Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen.

Höhere Rezyklatmenge in 2019

Das zweite Mal in Folge hat das alle zwei Jahre erscheinende Stoffstrombild neben der Produktion von neuen Kunststoffen auch die Mengen der Erzeugung und Verarbeitung von Rezyklaten ermittelt. Das Ergebnis für 2019 zeigt, dass Recyclingkunststoffe häufiger zum Einsatz kamen als zuvor und als Rohstoff für neue Kunststoffprodukte immer wichtiger werden. So wurden im vergangenen Jahr 13,7 Prozent der Kunststoff­verarbeitungsmenge durch Rezyklate gedeckt; zwei Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 12,3 Prozent. Die Rezyklatmenge stieg seit der letzten Erhebung 2017 pro Jahr um rund fünf Prozent, was wiederum einen Rückgang bei der Einsatzmenge neuer Kunststoffe zur Folge hatte. Diese verringerte sich im selben Zeitraum um 2,5 Prozent.

Kunststoffrezyklat fast überall zu finden

Kunststoffrezyklate kommen dabei in quasi allen Segmenten des Marktes zum Einsatz: bei hoch technischen Anwendungen wie dem Fahrzeugbau oder Elektrogeräten sowie besonders häufig im Baubereich (ca. 43 Prozent), in Verpackungen (ca. 24 Prozent) und der Landwirtschaft (ca. 11 Prozent). Die Kunststoffwertschöpfungskette trägt somit dazu bei, natürliche Ressourcen mittels Kreislaufführung zu schonen und die Rohstoff­versorgung der Zukunft zu sichern. Dies spiegelt sich auch bei den Zahlen zum Recycling generell wider, wo ebenfalls Zuwächse zu verzeichnen sind. Von den in Deutschland angefallenen Kunststoffabfallmengen wurden im Jahr 2019 rund 2,9 Mio. t werkstofflich recycelt. Damit stieg die werkstoffliche Recyclingmenge im Zwei-Jahres-Vergleich um
3,2 Prozent, was vor allem auf den Anstieg bei Post-Consumer-Abfällen zurückzuführen ist.

Mehr Tempo bei Rezyklateinsatz erforderlich

Allerdings gibt es weiterhin zahlreiche Hürden, die das Kunststoffrecycling erschweren: sei es die fortschreitende Deponierung kunststoffhaltiger Siedlungsabfälle in einigen Teilen Europas, schwierige Marktbedingungen für Rezyklate oder sich teilweise widersprechende gesetzliche Regularien zum Beispiel beim Verbraucher- und Umweltschutz. Dabei braucht es ein schnelles Wachstum bei den Rezyklatmengen, um die Nachhaltigkeitsziele von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und die damit einhergehende Marktversorgung mit Sekundärrohstoffen besser erfüllen zu können.

Stoffstrombild auf einen Blick

Die Zahlen des Stoffstrombilds im Detail: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr gut 20 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt, darunter etwa zwei Millionen Tonnen Rezyklate. Zur Herstellung von Kunststoffprodukten wurden 14 Millionen Tonnen eingesetzt, wovon wiederum 1,9 Millionen Tonnen aus Rezyklaten bestanden. Die Kunststoffabfallmenge betrug rund 6,3 Millionen Tonnen, wovon 46,4 Prozent werkstofflich, weniger als ein Prozent rohstofflich und 52,8 Prozent energetisch verwertet wurden.

Mit der vorgelegten Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019“ legt die deutsche Kunststoffindustrie erneut eine durchgängige und (nahezu) einmalige Lebensweganalyse von der Produktion bis zur Verwertung der Kunststoffe und des Wiedereinsatzes von Rezyklaten vor. Diese bildet eine wichtige Grundlage für aktuelle Nachhaltigkeitsdiskussionen und hiermit für die Entwicklung von geschlossenen Kreisläufen im Kunststoffbereich. Für die Erhebung wurden mehr als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung befragt sowie amtliche und weitere Statistiken herangezogen.

Urheber Stoffstrombild

Erstellt wurde die Studie von der Conversio Market & Strategy GmbH, Auftraggeber sind die BKV GmbH sowie PlasticsEurope Deutschland e.V., der BDE – Bundes­verband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., der bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, die IK – Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., der KRV – Kunststoffrohrverband e.V., die AGPU – Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V., der GKV – Gesamtverband Kunststoff­verarbeitende Industrie e. V. mit seinen Trägerverbänden AVK – Industrie­vereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V., FSK – Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V., GKV/TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V. und pro-K – Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V., der IG BCE   Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie sowie dem VCI – Verband der Chemischen Industrie.

Die Kurzfassung der Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019“ kann hier kostenfrei als PDF-Version heruntergeladen werden. Die Langfassung ist über die Webseite des BKV kostenpflichtig bestellbar.

K 2019: PVC-Recycling von Pharma-Blistern ausgezeichnet

Bei der Verleihung der INOVYN Innovation Awards 2019 während der internationalen Kunststoffmesse K 2019 in Düsseldorf wurde die Initiative der PVC-Folienbranche zum Recycling von Pharma-Blistern in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ mit dem Gold-Award ausgezeichnet.

Koordiniert wurde das Projekt – mit Unterstützung von VinylPlus® – von der AGPU unter Beteiligung der Folienhersteller Bilcare Research und Perlen Packaging. AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann nahm den Preis entgegen und dankte den beteiligten Unternehmen aus der PVC-Wertschöpfungskette für ihr Engagement.

Aus der Reihe der AGPU-Mitgliedsunternehmen gab es zwei weitere Gewinner. Der schwedische Weichmacher-Hersteller Perstorp gewann mit dem phthalatfreien Weichmacher Pevalen Pro den Silver Award in der Kategorie „Nachhaltige Innovation“. Der Compound-Hersteller Benvic konnte sich zusammen mit einem Partnerunternehmen für einen hochisolierenden PVC-Rollladenkasten über die Auszeichnung in Bronze in der Kategorie „Design“ sichern.

A New Consultic Study on the Flow of Plastic Material in Germany

Recycling and energy recovery of used plastics have been carried out on a very high level in Germany and are increasingly becoming an important economic factor. This conclusion is based on the results of the recently published study on the „Production, Processing and Recycling of Plastics in Germany in 2015“.

The main figures of the study for the year 2015 reveal that a total of around 18.5 million tons of plastic were produced in Germany last year. The study also states that 12.1 million tons were used to manufacture plastic products, adjusted according to imports and exports. The amount of plastic waste produced in the same year was 5.9 million tons, more than 99 percent of which was recovered as follows: 45 percent in mechanical recycling, one percent in feedstock recycling and 53 perfect in energy recovery. This study therefore yet again proves that Germany’s established market structures in the field of plastics recycling are functioning successfully and are fit for the future. This also explains the significant increase in material recycling alongside a drop in energy recovery at the same time.

The investigation, which is known as the „Consultic study“ in the industry and in politics, is conducted every two years and has been providing reliable facts and figures on the production, processing and recycling of plastics since 1998. It is conducted on behalf of the BKV Platform for Plastics and Recycling, PlasticsEurope Germany, the German Federal Association of Secondary Raw Materials and Waste Disposal (Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. – bvse), the Association of Plastics and Rubber Machinery of the German Engineering Federation (VDMA) and the German Industry Association for Plastics Packaging and Films (IK).

AGPU has been published a Consultic study for PVC material in cooperation with PlasticsEurope Germany and the BKV at greater intervals for many years. By doing so, it provides the PVC industry with information on the flow of its specific material based on the same methodology.

100 alte PVC-Fenster recycelt und wiederverwertet

Das werkstoffliche Recycling von Kunststoffaltfenstern macht in Deutschland immer mehr Schule. Das belegt auch ein aktuelles Rewindo-Projekt in Bayern. Ein zweistöckiges Bürogebäude im Industriepark Gendorf nahe Altötting wurde energetisch saniert. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wurden auch 100 Altfenster gegen moderne Kunststofffenstersysteme von Schüco ausgetauscht.

Die ausgedienten Fenster wurden wie auch bei vielen anderen Rewindo-Recyclingprojekten in einem Spezialcontainer gesammelt und in diesem Fall in die Recyclinganlage der VEKA Umwelttechnik GmbH nach Hörselberg-Hainich transportiert.Im werkstofflichen Verfahren werden hier die Materialien in unterschiedlichen Schritten komplett voneinander getrennt, bis am Ende wieder nahezu reines PVC-Granulat übrig bleibt – ein wertvoller Rohstoff, aus dem die Hersteller dann wieder neue Fensterprofile mit einem Kern aus Recyclingmaterial fertigen.

Studie zu Auswirkungen erhöhter Verwertungsquoten: Recyclingausbeute von PVC besonders hoch

Signifikante Auswirkungen auf Umwelt und Arbeitsmarkt bei relativ geringen Kosten, könnten die Folge der von der EU-Kommission vorgeschlagenen höheren Recyclingquoten für Kunststoffe sein. Das jedenfalls sagt eine von Plastic Recyclers Europe beauftrage Studie zu den Auswirkungen erhöhter Recyclingquoten voraus.

Bis 2025 könnten 13 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart und darüber hinaus 80.000 neue Jobs geschaffen werden, sofern man die von der EU-Kommission angestrebte Recyclingquote von 60 Prozent erreiche. Dass PVC dabei eine große Rolle zukommen könnte, zeigen einige Zahlen. So lag gemäß der Studie 2012 die Recyclingausbeute von PVC bezogen auf die Stoffströme innerhalb der EU 28 mit 82 Prozent deutlich vor den anderen Kunststoffen. Hier erwarten die Autoren ein weiteres Wachstum. Zudem seien die durchschnittlichen Recyclingkosten von PVC zusammen mit PET mit 400,00 Euro pro Tonne die niedrigsten.

AGPU engagiert sich für den zukunftsfähigen Werkstoff PVC

Als Stimme der deutschen PVC-Branche schafft die AGPU mit ihren 60 Mitgliedsunternehmen entlang der gesamten PVC-Wertschöpfungskette seit über 25 Jahren Transparenz in der Öffentlichkeit und steht für zuverlässige Informationen im Dialog mit Entscheidern aus Politik, Wirtschaft, Handel und NGOs in Deutschland. Seit Gründung im Jahr 1988 hat die AGPU ihr Profil kontinuierlich weiter geschärft, um die Interessen ihrer Mitglieder wirkungsvoll zu vertreten. „Aktive Mitarbeit im europäischen PVC-Netzwerk und Schaffung eines deutlichen Mehrwerts für die Mitgliedsunternehmen mit einem klar definierten Werteversprechen sind nur einige Ziele, die sich die AGPU in ihrem Engagement für den zukunftsfähigen Werkstoff PVC auf die Agenda geschrieben hat“, betonte Dr. Axel Bruder, AGPU-Vorstandsvorsitzender und Mitglied des Vorstandes der RENOLIT SE in Worms bei der diesjährigen Mitgliederversammlung auf der Burg Heimerzheim.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung stand die Neuwahl des gesamten AGPU-Vorstandes an. Der bisherige Vorstand wurde für weitere drei Jahre wiedergewählt. Damit setzt sich das Führungsgremium der AGPU wie folgt zusammen: Dr. Rüdiger Baunemann (Hauptgeschäftsführer, PlasticsEurope Deutschland e.V.), Dr. Axel Bruder (Vorstand, RENOLIT SE), Joachim Eckstein (Geschäftsführer, PolyComply Hoechst GmbH), Rainer Grasmück (Head of SBU PVC Additives Asia and Amercias, Baerlocher GmbH), Dr. Zdenek Hruska (Advocacy Manager, SolVin S.A.), Roland Jahn (Advocacy Manager, GEALAN Fenster-Systeme GmbH), Dr. Oliver Mieden (Leiter Environment Affairs & Corporate Communications, Vinnolit GmbH & Co. KG), Dr. Dieter Polte (Leiter Produktion/Technologie Polymere, VESTOLIT GmbH), und Joachim Tremmel (Head of Association Affairs, Industrial Petrochemicals Europe, BASF SE).

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand der schon traditionelle Round Table der Entscheider der PVC-Branche statt. Als Keynote-Speaker konnte Dr. Klaus Berend, Leiter des Referats REACH in der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU der EU-Kommission, gewonnen werden. In seinem Vortrag ging Berend auf den aktuellen Stand sowie auf die Herausforderungen von REACH und Recycling für die PVC-Branche ein und forderte die Branche auf, ihre Interessen auf EU-Ebene und in den Mitgliedsstaaten auch zukünftig engagiert zu vertreten.

VinylPlus announces nearly half million tonnes of PVC recycled and a stronger commitment to contribute to climate mitigation

With 481,018 tonnes of PVC waste recycled in 2014, VinylPlus, the sustainable development programme of the European PVC industry, is steadily progressing toward its 2020 recycling targets. The industry confirmed today at the Vinyl Sustainability Forum 2015 its strong commitment to reduce the European PVC value chain contribution to GHG emissions.

With the theme ‘More Vinyl, Less Carbon’, the 2015 Forum gathered today in Cannes, France, more than 100 stakeholders from academia, government bodies, the UN, the European Commission, retailers and all sectors of the PVC industry. Discussion focused on how the industry is helping combat climate change, improving energy and resource efficiency; and how PVC products can contribute in reducing CO2 emissions.

Welcoming delegates, VinylPlus Chairman Michael Träger said: “Once again VinylPlus’ progress and achievements in 2014 confirm our industry determination to reduce its environmental footprint and the effectiveness of our voluntary approach to sustainable development. As foreseen, in 2015 we will undertake the mid-term critical review of our targets, measuring and evaluating our initiatives up to now, to place our sustainability programme in the context of ongoing socio-economic and environmental developments. Today’s Forum gives us the opportunity to start our review process also in the framework of the global sustainability agenda for 2015.”

Outlining the UN sustainability agenda for 2015, including the Sustainable Development Goals (2015- 2030) and the Paris Climate Summit (COP21), Christophe Yvetot, from the United Nations Industrial Development Organization (UNIDO), said “The post-2015 Sustainable Development Goals (SDGs) and climate commitments will offer a new narrative for industry: sharing prosperity and respecting the environment. As a member of the Green Industry Platform, the Vinyl Industry can actively contribute to the global sustainability agenda through its continuous efforts to reduce its environmental and climate footprint and to develop new green products, services and jobs that will support a more sustainable world.”

“Our Voluntary Commitment – said VinylPlus General Manager Brigitte Dero, presenting VinylPlus 2014 results – already encompasses themes linked to climate change, such as recycling and therefore resource saving; energy efficiency and GHG emissions reduction along the entire production chain; and increasing use of renewable energy and materials.”

In 2014, VinylPlus recycled 481,018 tonnes of PVC waste, on track to achieve its target of 800.000 tonnes/year by the end of 2020. The largest volumes, 473,576 tonnes, were registered and certified by Recovinyl (www.recovinyl.com), the organisation set up in 2003 to facilitate PVC waste collection and recycling.

Nevertheless, uncertainties in the interpretation of relevant EU regulations (REACH1 , CLP2 and Hazardous Waste), particularly in relation to recycled PVC containing legacy additives, might jeopardise recycling activities and demand for recyclates in Europe. The European PVC industry is working in strict cooperation with the competent authorities to address this issue.

Important progress was also registered on the PVC additives side in 2014: the use of lead-based stabilisers decreased by 86% in the EU-28 compared to 2007, progressing towards the target of completing their substitution by the end of 2015. Furthermore, the VinylPlus Additives Task Force developed a new methodology to evaluate the use of substances utilised as additives in PVC products. This integrates the current standard Environmental Product Declarations (EPDs) with TNS3 criteria for sustainability. The new ‘EPDplus’ approach was then reviewed and discussed with external stakeholders. The finalisation of the first EPDplus for sewage pipes was announced today at the Vinyl Sustainability Forum 2015.

Another important result in relation to climate change mitigation is represented by an average 10.2% decrease in the energy used by ECVM4 member companies in 2012-2013 to produce one tonne of PVC compared to the 2007-2008 baseline, which is well in line with the target of a 20% reduction by 2020.

Commenting the works of the Forum, Arab Hoballah, Chief Sustainable Lifestyles, Cities and Industry of the United Nations Environment Programme (UNEP) said “UNEP welcomes all Sector initiatives such as VinylPlus, which recognize the challenges, set targets, engage stakeholders and demonstrate progress. 2015 will set the sustainability agenda through 2030 and beyond. No matter how you react, the trends that are driving the planet are driving the market. The private sector can see this as a new set of regulations, restrictions and red tape, or as a historic, immediate opportunity to innovate, grow new markets, and build new relationships with customers and other stakeholders to help society meet the challenge of change. UNEP stands ready to work with those visionaries.”

www.vinylplus.eu