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Neues AGPU-Mitglied: Hundhausen Kunststofftechnik

Die AGPU kann in diesem Jahr nach dem Maschinenhersteller MIXACO ein weiteres neues Mitgliedsunternehmen willkommen heißen: die Hundhausen Kunststofftechnik GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Achim (Niedersachsen) ist durch die gemeinsame Mitgliederwerbung auch Partner von VinylPlus® geworden.

Nach eigener Aussage umfasst das Kernsegment der Firma Hundhausen seit 1964 die Produktion und den Vertrieb von hochwertigen Kunststoffrohren für den Glasfaser- und Stromnetzausbau. Ein Versorgungsengpass in der Rohstoffindustrie brachte 1982 die Firma Hundhausen dazu nach Alternativen zu suchen. Seitdem arbeitet Hundhausen Kunststofftechnik Produktionsabfälle von Folienherstellern aus den Werkstoffen PVC, PVDC und PE auf und verwendet diese für die Produktion neuer innovativer Produkte wie zum Beispiel Wickelkerne oder Verpackungskeile. Nach Verwendung dieser Recyclingprodukte bietet das Unternehmen an, diese erneut zu verarbeiten, sodass sich ein geschlossener Werkstoffkreislauf bildet.

Freedonia: PVC ist weltweit führend bei Kunststoffrohren

Der globale Bedarf an Kunststoffrohren wird nach Einschätzung von Freedonia im Schnitt um 6,7 Prozent pro Jahr steigen und 2019 ein Niveau von 19,3 Milliarden Metern erreichen. Treibende Kraft seien die regen Bauaktivitäten insbesondere in China und den USA, vermuten die Experten des US-Marktforschungsunternehmens Freedonia in ihrer aktuellen Studie „World Plastic Pipe“. PVC sei weltweit das bevorzugte Material bei Kunststoffrohren.

Kunststoffe haben bei Rohranwendungen gegenüber anderen Materialien große Vorteile in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Kosten sowie bei der Installation. Dies führe dazu, dass mehr und mehr auf Kunststoffe zurückgegriffen wird und die Anteile anderer Materialien wie Beton, Kupfer und Stahl sinken. Laut Studie spielten Kunststoffe in Rohranwendungen in Bereichen wie Energie, Landwirtschaft und Industrie noch eine geringere Rolle als im Bau, doch verbesserte Eigenschaften führten auch hier zu einem Anstieg der Marktanteile.

Volles Rohr

Der öffentliche Wasserversorger Aguas de Córdoba managt den Wasserkreislauf in 50 Städten und 65 Dörfern in der Provinz Córdoba. Anfang der 1990er Jahre hatte die Region mit ungewöhnlich hohen Wasserverlusten im Leitungsnetz zu kämpfen. Erst seitdem vermehrt Kunststoffrohre wie aus Hart-PVC zum Einsatz kommen bleibt mehr Wasser in den Leitungen.

Das Hauptleitungssystem der Wasserversorgung in den Ortschaften der Region Córdoba erstreckt sich über eine Länge von etwa 1.300 Kilometern, die Abwasserleitungen über 1.000 Kilometer. Im Jahr 1992 bestanden die vor allem in den 1970er Jahren verlegten Rohrsysteme zu etwa 90 Prozent aus Faserzement und nur zu 10 Prozent aus leichtem Kunststoff wie zum Beispiel PVC oder anderen Materialien. In dieser Zeit lagen die Verluste des Frischwassers auf ihrem Weg durch das Leitungsnetz bei 65 Prozent: eine unbefriedigende Situation für das Wasserunternehmen, das seinen Kunden letztendlich nur 35 Prozent der tatsächlich gelieferten Wassermenge in Rechnung stellen konnte.

Fehlende Professionalität

Die Gründe für die hohen Wasserverluste waren vielfältig. Zum einen spielte die schlechte Qualität der installierten Materialien eine Rolle, zum anderen der Verzicht auf Wartungsarbeiten. Außerdem fehlten einheitliche Standards und qualifizierte Fachkräfte. So entstanden durch mangelhafte Verlegung der Rohre große Nachfolgeschäden.

Verluste drastisch reduziert

Der Wasserversorger nahm diese ernüchternde Bilanz zum Anlass, einen Teil der maroden Leitungen durch moderne Kunststoffrohre mit glatten Innenflächen zu ersetzen. Dazu gehörten auch hochwertige leichte PVC-Rohre, die sich durch ihre Stabilität und ihre bis zu 100-jährige Lebensdauer auszeichnen. Im Jahr 2010 lag der Anteil der Rohre aus Faserzement nur noch bei 60 Prozent und der aus Kunststoff bei 40 Prozent. Zusätzlich begann AseTUB, die spanische Vereinigung der wichtigsten Hersteller von Kunststoffrohren und Fittings, seit 2006 mit der Organisation von Schulungen in Córdoba zur richtigen Installation von Kunststoffrohren. Beide Maßnahmen ermöglichten eine Reduzierung des Wasserverlustes von 65 auf nur 15 Prozent, so dass Aguas de Córdoba seitdem 85 Prozent des gelieferten Frischwassers abrechnen kann.

Ergebnisse deutlich verbessert

Die Trainings zur fachgerechten Installation von Kunststoffrohren für die Wasserver- und -entsorgung bietet AseTUB auf Initiative der Rohrhersteller bereits seit 2004 an. Denn was nutzt ein qualitativ hochwertiges Rohr, wenn es falsch verlegt wird? Meistens finden die Kurse für maximal 12 Personen in einem der sieben spanischen Trainingszentren statt. In 36 Stunden vermitteln die von AseTUB geschulten Kursleiter umfangreiche Kenntnisse, angefangen beim Empfang des Materials über die fachgerechte Verlegung der Kunststoffrohre und die korrekte Ausführung verschiedener Anschlusstechniken bis zum Testen und zur Inbetriebnahme der Leitungen. Ein 250 Seiten starkes Installationshandbuch von AseTUB bietet darüber hinaus wichtige Hilfestellungen.

Bis heute hat die spanische Organisation mehr als 130 Kurse für über 1.300 Installateure durchgeführt. Die Teilnehmer erhalten nach bestandener theoretischer und praktischer Prüfung einen offiziellen Ausweis, der sich zu einer gefragten Qualifikation bei Auftraggebern aus der Wasserwirtschaft entwickelt hat. Mit Recht, wie der Erfolg aus Córdoba eindrucksvoll beweist.