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Stoffstrombild PVC

Stoffstrombild PVC in Deutschland 2021: Branche setzt deutlich mehr Rezyklate ein

Den widrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Trotz konnte die deutsche PVC-Branche auf dem Weg zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft weitere deutliche Fortschritte erzielen. Das zeigt das aktuelle von VinylPlus Deutschland und PlasticsEurope Deutschland gemeinsam in Auftrag gegebene Stoffstrombild für PVC in Deutschland 2021. Demnach wurden 340.000 Tonnen PVC-Rezyklate plus 1,57 Millionen Tonnen PVC-Neuware in Deutschland zu Halbzeugen und Endprodukten verarbeitet. Damit ist der Einsatz von recyceltem PVC gegenüber 2017 um insgesamt 91.000 Tonnen gestiegen. Dies ist ein sehr deutliches Wachstum von knapp 37 Prozent im Vergleich zu 2017. Trotz rückläufigem Einsatz von PVC-Neuware lag so auch die insgesamt eingesetzte PVC-Verarbeitungsmenge von 1,91 Millionen Tonnen um 3,8 Prozent über dem Niveau des Jahres 2017. „Fast 18 Prozent des in Deutschland verarbeiteten PVC wird inzwischen aus dem Recycling gewonnen. Die Rezyklate sind bereits heute für uns eine wichtige Rohstoffbasis, mit der wir den Einsatz von fossilen Rohstoffen reduzieren. Beim Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft bis 2050 werden geschlossene Materialkreisläufe eine große Bedeutung haben. Hier sind wir auf einem guten Weg“, so VinylPlus Deutschland-Geschäftsführer Thomas Hülsmann.

Eingesetzt werden die durch das werkstoffliche Recycling hergestellten Rezyklate vor allem bei Bauprodukten wie Fenster oder sonstige Bauprofile, Rohre oder Verkehrssicherheitsanwendungen. Langlebige Anwendungen also, die ohnehin bereits seit langem den dominierenden Anteil bei der Verarbeitung ausmachen. Auch 2021 war der Baubereich mit über 75 Prozent des insgesamt verarbeiteten PVC von 1,91 Millionen Tonnen wieder der größte Anwendungsbereich.

Im Vergleich zum Jahr 2017 stieg die PVC-Abfallmenge um knapp 24 Prozent auf 861.000 Tonnen im Jahr 2021. Dieser Anstieg wird insbesondere durch den zunehmenden Rücklauf der langlebigen Bauprodukte bestimmt, die verstärkt seit den 1970er und 1980er Jahren verbaut wurden. Auch die Verwertungsmenge nahm im Vergleichszeitraum deutlich zu: 2021 wurden 854.000 Tonnen PVC verwertet und damit fast 170.000 mehr als noch 2017. Aufgeschlüsselt nach Verwertungsverfahren teilt sich die Menge wie folgt auf: 42 Prozent des PVC-Abfalls wurden werkstofflich und 57 Prozent unter Energierückgewinnung verwertet, insgesamt 99 Prozent.

Der Export von Abfall spielt im Falle von PVC so gut wie keine Rolle. Lediglich 10.000 Tonnen wurden 2021 zum Recycling fast ausschließlich in EU-Länder exportiert.

Über die Studie

Für die Studie mit dem Titel „Stoffstrombild PVC in Deutschland 2021 – Zahlen und Fakten zum Lebensweg von PVC“ wurden mehr als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung befragt sowie amtliche und weitere Statistiken herangezogen. Erstellt wurde die Studie im Auftrag von VinylPlus Deutschland und PlasticsEurope Deutschland durch die Conversio Market & Strategy GmbH. Die Studie kann auf Anfrage über VinylPlus Deutschland bezogen werden.

Study: Material Flow Analysis Plastics 2019 presented

Beginning of September, the biannual study „Stoffstrombild Kunststoffe für Deutschland“ (Material Flow Analysis Plastics in Germany 2019) was published. For this purpose, in addition to the production of virgin plastics, the produced and processed quantities of recycled materials were also determined. The results for 2019 show that recycled plastics were used more frequently than before and are becoming increasingly important as a raw material for new plastic products.

Last year, for example, 13.7 percent of the volume of plastics processed was covered by recycled materials; two years earlier the proportion was 12.3 percent. Since the last survey in 2017, the volume of recycled materials has increased by around five percent per year, which in turn has led to a decline in the volume of virgin plastic material used. This fell by 2.5 percent over the same period.

The study was created by Conversio Market & Strategy GmbH. It was commissioned by BKV, PlasticsEurope Deutschland e.V. together with other associations such as BDE, bvse and AGPU. The short version of the study can be downloaded free of charge as a PDF version from their websites.

Material flow analysis for plastics: data collection started

The data collection for the current „Material flow analysis for plastics in Germany 2019“ has started. In the coming months, more than 2,000 companies from the plastics production, processing and recycling industries will be surveyed and available statistics and studies evaluated. The plastics material flow analysis enjoys a high reputation among politicians, authorities and experts and shows that circular economy has long been a central topic for the German plastics industry and that the protection of the environment is an important concern for the entire industry.

In addition to AGPU and PlasticEurope Germany, clients include the BKV, bvse, BDE, GKV, pro-K, KRV and VCI. Within the scope of the data collection there will also be current data for the material PVC. A detailed PVC study is not planned until 2021.

Conversio

Datenerhebung Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019 startet

Für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft ist die Kunststoffbranche gefordert, ihre Anstrengungen in Sachen Ressourceneffizienz und zirkuläres Wirtschaften zu intensivieren. Zuverlässige Zahlen und Fakten zum Kunststoffmarkt tragen dazu bei, Fortschritte bei Verwertung und Recycling zu dokumentieren und durch Transparenz mehr Sachlichkeit in eine in Teilen aufgeheizte Debatte zu bringen. Mit dem Stoffstrombild Kunststoffe, an dem sich die gesamte Branchen-Wertschöpfungskette beteiligt, legt die Kunststoffindustrie bereits seit 1998 ein zuverlässiges und ausführliches Kompendium mit Zahlen und Fakten zu Produktion,  Verbrauch, Abfallaufkommen und Verwertung von Kunststoffen in Deutschland vor. Zum mittlerweile 12. Mal startet jetzt die Datenerhebung durch die Partner der Studie sowie der Conversio Market & Strategy GmbH, die das „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019“ erstellt.

Breite Verbändebasis, ausführliche Datenerhebung

Für die Erhebung werden in den kommenden Monaten mehr als 2.000 Unternehmen aus der Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung im Markt befragt und dazu verfügbare Statistiken und Studien ausgewertet. Auftraggeber der Studie sind neben der BKV GmbH die Verbände PlasticsEurope Deutschland e. V., der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser und Rohstoffwirtschaft e. V. (BDE), der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. (bvse), der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GKV) mit seinen Trägerverbänden AVK Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe, FSK Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane, GKV/TecPart Verband Technische Kunststoff-Produkte, die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, der pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff sowie der KRV Kunststoffrohrverband, die AGPU e. V., der Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE).

Das Stoffstrombild Kunststoffe genießt bei Politik, Behörden und Fachöffentlichkeit hohes Ansehen und zeigt, dass Kreislaufwirtschaft längst ein zentrales Thema für die deutsche Kunststoffbranche ist und der Schutz der Umwelt ein wichtiges Anliegen der gesamten Industrie.

Neue Studie zu Titandioxid veröffentlicht

Kaum zu ersetzen, eine massive Einschränkung für die Produktqualität und Produktvielfalt, schlecht für etablierte Verwertungswege: So sieht das Fazit einer aktuellen Untersuchung der Kunststoffindustrie, der Pigmenthersteller und der Recycler aus, sollte der Weißmacher Titandioxid für die Kunststoffproduktion wegfallen. Die Studie ist eine Reaktion auf die Pläne der Europäischen Kommission, Titandioxid als möglicherweise krebserzeugend einzustufen. Die Industrie sieht keinen Grund für eine solche Einstufung, da bestehende strenge Grenzwerte und Regularien den ordnungsgemäßen und sicheren Gebrauch von Titandioxid garantieren. Darüber hinaus konnten verschiedene epidemiologische Langzeit­studien keine Gesundheitsrisiken für Beschäftigte im Umgang mit dem Stoff feststellen.

Das Weißpigment ist ein wichtiger Rohstoff für Farben, Kosmetika und Medikamente und ist hierzulande in nahezu allen verarbeiteten Kunststoffen enthalten, dabei in fast 50 Prozent mit Gehalten über einem Prozent. Ziel der Studie war es, sowohl Fakten über die Verwendung von Titandioxid bei der Kunststoffverarbeitung in den unterschiedlichen Anwendungen zu erhalten als auch die Auswirkungen im Hinblick auf die Verwertung von Kunststoffabfällen zu ermitteln. Im Falle einer Einstufung könnten all diejenigen Kunststoffabfallströme, die mehr als ein Prozent Titandioxid enthalten, insbesondere aus dem Bau- und Abbruchbereich, zu gefährlichem Abfall werden. Die wesentlichen Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • Für Kunststoffhersteller und -verarbeiter gibt es aufgrund seiner herausragenden technischen Eigenschaften derzeit keine Alternative zu Titandioxid.
  • Die aktuelle Befragung von Kunststoffverarbeitern stützt die bisherige Befürchtung, nach denen eine Einstufung zu einer massiven Einschränkung in der Anwendungsbreite von Kunststoffprodukten führen würde.
  • Kunststoffverpackungsabfälle, die über Leichtverpackungssysteme erfasst werden, können durch die Sortierung in einzelnen Kunststofffraktionen punktuell zu Titandioxid-Gehalten oberhalb von ein Prozent führen. Hiervon sind aktuell etwa 400.000 t Kunststoffe betroffen, die derzeit einem werkstofflichen Recycling zugeführt werden.
  • Im Baubereich sind insbesondere die heute fest etablierten Erfassungs- und Verwertungssysteme zum Beispiel für Fensterprofile betroffen; hier weisen mehr als 90% Titandioxid-Gehalte von mehr als ein Prozent auf.
  • Am Beispiel der Abfallwirtschaft zeigt sich, dass die möglichen Folgen einer Einstufung von Titandioxid als krebserregend konträr zur EU- Kunststoff­strategie stehen würden. So müssten Kunststoffabfälle, die mehr als ein Prozent Titandioxid enthalten, demnach künftig als gefährliche Abfälle behandelt und könnten nicht mehr wie bisher recycelt werden.

Die Studie legt dar, dass durch eine Einstufung von Titandioxid als Krebsverdachts­stoff insbesondere für Wirtschaft und Verwaltung mit nachteiligen Auswirkungen sowohl bei der Herstellung und Anwendung von Kunststoffprodukten als auch beim Recycling zu rechnen ist.

Die Studie wurde im Auftrag von PlasticsEurope Deutschland e.V., AGPU – Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V., BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., BKV GmbH, bvse –Bundes­verband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., GKV – Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. und VDMI – Verband der Mineralfarben­industrie e.V. durch die Conversio Market & Strategy GmbH erstellt.

Die Kurzfassung der Studie kann hier heruntergeladen werden. Die komplette Studie kann über die BKV (www.bkv-gmbh.de) kostenpflichtig erworben werden.

New Lifecycle data for Plastics in Germany 2017

The study „Material Flow Analysis for Plastics in Germany 2017“ presents current figures and data on the production, processing and recycling of plastics – and thus provides important insights into the entire life cycle of the material. In addition to the production of new plastics, the quantities of the production and processing of recycled materials have now been determined in detail for the first time. The result shows that recycled plastics are increasingly becoming an important raw material for new plastic products.

More than 2,000 companies were interviewed for the study. The study was prepared by Conversio Market & Strategy GmbH (formerly Consultic). Clients include BKV, PlasticsEurope Deutschland, GKV and AGPU.

https://www.plasticseurope.org/de/resources/publications/543-kurzfassung-studie-stoffstrombild-kunststoffe-deutschland-2017

Aktuelles Stoffstrombild für PVC in Deutschland

Seit 30 Jahren engagieren sich Unternehmen der PVC-Branche vom Rohstoff- und Additiv-Hersteller über den Verarbeiter bis zum Recycler für Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz sowie die Wiederverwertung von PVC-Produkten. In einer Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen trägt der Werkstoff PVC zudem zur Energie- und Ressourcenschonung bei. Die lange Nutzungsdauer der Produkte, insbesondere in hochwertigen Bauanwendungen wie Bodenbeläge, Fensterprofile und Dachbahnen, sowie der steigende Einsatz von Rezyklaten spielen dabei eine wichtige Rolle. Im Auftrag von AGPU und PlasticsEurope Deutschland hat die Conversio Market & Strategy GmbH im Rahmen einer Studie die deutsche PVC-Branche genau unter die Lupe genommen. Damit verfügendie Unternehmen der PVC-Wertschöpfungskette erneut über ein aktuelles Stoffstrombild ihres Werkstoffs. Die letzte Studie wurde für das Jahr 2013 erstellt.

Die Ergebnisse der Studie „Analyse der PVC-Produktion, Verarbeitungs-, Abfall- und Verwertungsströme in Deutschland 2017“ zeigen, dass hierzulande 1,84 Millionen Tonnen PVC, darunter 249.000 Tonnen PVC-Rezyklate, zu Halbzeugen und Endprodukten verarbeitet wurden. Der Bausektor ist hier der dominierende Bereich mit einem Anteil von über 70 Prozent. Damit trägt der Rezyklatanteil bereits heute mit 13,5 Prozent zur verarbeiteten Gesamtmenge bei. PVC-Rezyklate flossen insbesondere in langlebige Bau-Anwendungen sowie die Bereiche Gartenbau und Landwirtschaft.

Die PVC-Abfallmenge stieg im Vergleich zum Jahr 2013 um sieben Prozent auf jetzt 694.000 Tonnen. Ursächlich hierfür ist vor allem, dass im Laufe der Zeit vermehrt langlebige Produkte in den Abfallstrom gelangen. Auch die Verwertungsmenge nahm im Vergleichszeitraum zu: So wurden 2017 687.000 Tonnen PVC verwertet (2013: 639.000 Tonnen). Aufgeschlüsselt nach Verwertungsformen teilt sich diese Menge in Deutschland wie folgt auf: 37 Prozent des PVC-Abfalls wurden werkstofflich und 62 Prozent unter Energierückgewinnung verwertet.

„Immer effektivere Verfahren und eine breitere Akzeptanz für Produkte mit Rezyklaten sorgen für die Zunahme der werkstofflichen PVC-Verwertung. So trägt der Werkstoff auch hier erheblich dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen und die ambitionierten Recyclingziele des europäischen PVC-Nachhaltigkeitsprogramms VinylPlus® zu erfüllen“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann.

Über die Studie
Für die Studie mit dem Titel „Analyse der PVC-Produktion, Verarbeitungs-, Abfall- und Verwertungsströme in Deutschland 2017“ wurden mehr als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung befragt sowie amtliche und weitere Statistiken herangezogen. Erstellt wurde die Studie im Auftrag von AGPU und PlasticsEurope Deutschland durch die Conversio Market & Strategy GmbH. Die Studie kann auf Anfrage bei der AGPU bezogen werden.