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Press Release: Change in the AGPU Board

Two weeks ago, the AGPU sent out a press release on the occasion of this year’s General Meeting.  Alongside a statement from board Chairman Dr. Axel Bruder (RENOLIT), the press release also informs about a successful transition in the AGPU board, among other topics. In January 2016, Dr. Zdenek Hruska left the AGPU board and took a position at ECVM, the European PVC manufacturer’s association. Uwe Dietsch (INOVYN) was newly elected to the board by AGPU member companies.

AGPU engagiert sich für den zukunftsweisenden Werkstoff PVC

Der Wandel hin zur Entwicklung und Herstellung nachhaltiger Produkte bietet der Kunststoffindustrie vielfältige Chancen. Die PVC-Branche ist hierbei gut aufgestellt. So sind moderne PVC-Produkte nicht nur zuverlässig in ihrer Anwendung, sondern auch innovativ hinsichtlich ihrer Eigenschaften und nachhaltig über ihren gesamten Lebensweg – von der Herstellung und Produktion über die Nutzungsdauer bis hin zum Recycling. „Gemeinsam mit Partnern in Europa engagiert sich die AGPU mit ihren rund 60 Mitgliedsunternehmen für den zukunftsweisenden Werkstoff PVC“, so Dr. Axel Bruder, AGPU-Vorstandsvorsitzender und Mitglied des Vorstandes der RENOLIT SE in Worms bei der AGPU-Mitgliederversammlung am 13. Juni 2016 im Universitätsclub Bonn.

Neben den Formalia gab es auch eine Veränderung im AGPU-Vorstand. Dr. Zdenek Hruska wechselte im Januar 2016 zum europäischen PVC-Herstellerverband ECVM und schied deshalb aus dem Vorstand aus. Als neues Mitglied wurde Uwe Dietsch (INOVYN) von den AGPU-Mitgliedsunternehmen in den Vorstand gewählt.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand der Round Table der Entscheider der PVC-Branche statt. Als Keynote-Speaker konnte Professor Harald Herrmann, Direktor des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, gewonnen werden. In seinem Vortrag „Nachhaltiges Bauen und Ressourceneffizienz in der Bestandsentwicklung“ hob Herrmann die großen Potenziale zur Ressourceneinsparung insbesondere beim Wohnungsbau hervor. Ein wichtiger Punkt hierbei sei auch die Rückführung von Bauprodukten nach Gebrauch in den Stoffkreislauf.

Der Bausektor zählt weltweit zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftsbereichen, da für den Bau von Gebäuden und Infrastrukturen große Mengen an mineralischen Rohstoffen benötigt werden. Der mit Abstand wichtigste Kunststoff im Baubereich ist der Werkstoff PVC. Etwa 70 Prozent der Jahresproduktion in Deutschland gehen in langlebige Produkte für Bauanwendungen wie beispielsweise Fensterrahmen, Rohre, Kabelisolierungen, Bodenbeläge und Dachbahnen. Moderne PVC-Produkte schonen nicht nur Energie und Ressourcen, sondern überzeugen durch niedrige Lebenszykluskosten, sind wirtschaftlich und kosteneffizient bereits in der Anschaffung. Bereits Anfang der 90er-Jahre hat die PVC-Branche damit begonnen, Recyclinganlagen zu errichten und Sammelsysteme aufzubauen.

Startschuss für die Aktion „Best Practice für die Umwelt“

Bei energetischen Sanierungen von Wohn- undG ewerbegebäuden fallen wie auch beim Rückbau von Immobilien große Mengen an Bauabfällen an. Mit Blick auf eine umweltgerechte Entsorgungin möglichst geschlossenen Materialkreisläufen gelten Materialtrennung und werkstoffliches Recycling heute dabei als die beste Vorgehensweise. Vor diesem Hintergrund wurde die Aktion „Best Practice für die Umwelt“ ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, in den drei Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beispielhafte Bauprojekte zu ermitteln, bei denen ausgediente PVC-Baustoffe wie z. B. Fenster oder Bodenbeläge recycelt und wiederverwertet werden. Die gemeinsame Initiative der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH und der Arbeitsgemeinschaft PVC undUmwelt e.V. (AGPU), beide Bonn, erfreut sich schon jetzt der Unterstützung einer Reihe von Institutionen, Verbänden und Unternehmen. In Bad Langensalzafiel nun der Startschuss für die Aktion. Sie soll bis zum Herbst2017 dauern. Aus ausgewählten „Best Practice“-Referenzprojekten entsteht im Anschluss eine Dokumentation.

Als „Unterstützer“ hinter die Initiative gestellt haben sich u. a. der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V. (VSWG), Dresden; der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB), Berlin; der Deutsche Abbruchverband e.V., Köln; der Bauindustrieverband Sachsen / Sachsen-Anhalt e.V., Leipzig; der Verband Fenster + Fassade (VFF), Frankfurt am Main sowie die B&O Wohnungswirtschaft GmbH, Chemnitz. „Wir rechnen damit, im Laufe der kommenden Wochen und Monate den Kreis der ‚Unterstützer‘noch erweitern zu können“, so Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Er sieht in der Aktion deutliche Vorteile auch für deren Mitglieder:„Durch werkstoffliches Recycling gewinnen die Unternehmen in der Öffentlichkeit Pluspunkte für nachhaltiges Handeln. Darüber hinaus können sie Geld sparen, weil dieses System preiswerter ist als die Entsorgung in Baumischcontainern. Die große Zustimmung zu ‚Best Practice für die Umwelt‘ zeigt uns, dass die PVC-Branche auf dem richtigen Weg ist, wenn sie damals wie heute vorrangig auf werkstoffliches Recycling von PVC-Baustoffen setzt“, erklärte AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. Man habe bereits in den 1990erJahren erste Wiederverwertungssysteme für Altfenster, Türen und Rollladen sowie für Bodenbeläge, Kunststoffrohre und Dachbahnen ins Leben gerufen. „Die Hersteller, die diese Systeme finanziell tragen, haben schon damals ihre Verantwortung für die ausgedienten Produkte erkannt“, so Hülsmann.

Heute sei das Recycling von PVC im Baubereich ein wichtiger Bestandteil von „VinylPlus“, dem Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Branche. Hülsmann betonte darüber hinaus auch das Umweltbewusstsein der Abbruchunternehmen. Das Konzept des „selektiven Rückbaus“ von Gebäuden sei hierfür ein gutes Beispiel. Dass die thüringische Kurstadt Bad Langensalza als Ort für die Auftaktveranstaltung ausgewählt wurde, kommt nicht von ungefähr: Nur wenige Kilometer südlich betreibt einer der Rewindo-Recyclingpartner, die VEKA Umwelttechnik GmbH, Hörselberg-Hainich, eine der größten Altfenster-Recyclinganlagen Europas. Dort findet in mehreren Schritten der technisch hochwertige Recyclingprozess statt. Die ausdienten Bauteile werden zunächst geshreddert und weiter zerkleinert. Dann erfolgt in unterschiedlichen Verfahren die sortenreine Trennung in Metall, Gummi, Glasreste und Kunststoff. Letzterer wird aufgeschmolzen und durch einen Filter gepresst,um letzte Fremdpartikel auszusondern. Das dabei zurück gewonnene reine PVC-Granulat ist hochwertiger Sekundärrohstoff für neue Kunststofffenstermit Recyclingkern, das von den Kunststoffprofilherstellern als Gesellschafter von Rewindo wieder in den Markt gebracht wird. Wie wissenschaftliche Versuche ergaben, kann dieser Prozess mindestens siebenmal wiederholt werden. Schon heute erzielt die Branche bundesweit beachtliche Ergebnisse beim PVC-Baustoffe-Recycling. So konnte beispielsweise Rewindo zusammenmit seinen Recyclingpartnern im Jahr 2015 einen Rücklauf von über 27.000 Tonnen PVC-Sekundärrohstoff aus Altfenstern erreichen, was etwa 1,5 Mio.Fenstereinheiten entspricht. Zusätzlich werden rund 75.000 t Produktionsreste in der Fensterprofilproduktion eingesetzt. Die ArbeitsgemeinschaftPVC-Bodenbelag-Recycling (AgPR) recycelte vergangenes Jahr in ihrer Anlage in Troisdorf rund 2.500 Tonnen ausgediente Bodenbeläge. Die angelieferten Altbeläge werden nach Vorbehandlung in der 1991 errichteten Recyclinganlage zu Feinmahlgut verarbeitet. Bei Eignung lässt sich dieses problemlos bei der Produktion neuer PVC-Fußbodenbeläge einsetzen.

Ihre „Best Practice“-Vorschläge können alle Bauherren aus der Wohnungswirtschaft oder dem Gewerbebau, sowie von Abbruchunternehmen, Fensterbau-und Entsorgungsbetrieben ab sofort bei Rewindo oder AGPU einreichen. Neben der Abschlussdokumentation Ende 2017 sind in ausgewählten Fällen aktuelle Pressetermine an den Baustellen geplant. „Auf diese Weise wird den Beteiligten auch während der Laufzeit der Aktion zu einer positiven Publicity vor Ort und in der Fachpresse verholfen“, so Vetter.

AGPU-Sonderdruck „Produktverantwortung durch PVC-Recycling“ erschienen

Im Rahmen eines gemeinsamen Kommunikationsprojektes von VinylPlus und AGPU haben die Bonner PVC-Experten bereits einige Fachartikel zum Thema PVC in der Öffentlichen Beschaffung veröffentlicht, so beispielsweise im „Kommunalen Beschaffungsdienst“ (KBD) und in der „Kommunalwirtschaft“. Drei weitere Fachartikel werden Anfang 2016 erscheinen.

Für das Kommunikationsprojekt hat die AGPU von dem Fachbeitrag „Produktverantwortung durch PVC-Recycling“ aus der Dezember-Ausgabe des KBD-Magazins auch einen Sonderdruck erstellen lassen. Dieser liegt nun vor und kann in der AGPU-Geschäftsstelle ab sofort angefordert werden. Einzelne Exemplare sind auch beim nächsten PVC-Workshop am 12. Januar 2016 in Bonn erhältlich.