K 2013: 100 Jahre PVC-Patent, 25 Jahre AGPU

Entwurf eines vielseitig einsetzbaren Mini-Hauses aus Recycling-PVC vorgestellt.

Das Jahr 2013 ist ein ganz besonderes für den Werkstoff PVC. Vor 100 Jahren, am 4. Juli 1913, erhielt der deutsche Chemiker Fritz Klatte aus Frankfurt-Griesheim das Patent für den industriellen Herstellungsprozess von PVC. Eine Erfindung, die unser aller Leben in mannigfacher Beziehung geändert und damit die Basis für eine einzigartige Erfolgsgeschichte gelegt hat. An dieses Jubiläum erinnert die Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AGPU) im Rahmen einer Pressekonferenz auf der K, der weltgrößten Fachmesse der Kunststoff- und Kautschuk-Industrie vom 16. bis 23. Oktober 2013 in Düsseldorf.

„Besonders ist das Jahr 2013 aber auch deshalb, weil sich die AGPU mit ihren Mitgliedsunternehmen aus der PVC-Branche seit 25 Jahren für den Werkstoff PVC engagiert: mit immer neuen Ideen und einer professionellen Kommunikation, die sich kontinuierlich wandelt“, sagte Dr. Axel Bruder, Vorstandsvorsitzender der AGPU und Mitglied des Vorstandes der RENOLIT SE in Worms. Dazu zählen auch der intensive Dialog mit Entscheidern aus Politik, Wirtschaft, Handel und NGOs. Mit Erfolg. „Diesen Meinungswandel hat die AGPU zusammen mit der PVC-Branche durch Investitionen in Sammel- und Verwertungssysteme und innovative Rezepturen herbeigeführt, um so dem schlechten Ruf der 80er Jahre zu begegnen. Die zurückgewonnene Akzeptanz hat sowohl zu einer Renaissance von bekannten Produkten wie Bodenbelägen geführt als auch zu zukunftsweisenden Produkten wie Passivhaus-Kunststofffenster und Rotorblättern von Windkraftanlagen“, so AGPU-Geschäftsführer Werner Preusker.

Mit der Präsentation eines Entwurfes für ein vielseitig einsetzbares Mini-Haus aus recyceltem PVC feierte die AGPU auf der Kunststoffmesse K eine kleine Premiere. Entwickelt wurde das Konzept von vier jungen Architekten und zwei Produktdesignern aus Berlin. Ziel war es, den Archetyp eines Hauses in einer neuen materialgerechten Formensprache zu entwickeln. Dabei sollten die Möglichkeiten von Recycling-PVC und die Materialästhetik des Werkstoffs deutlich herausgearbeitet werden. „Die Eigenschaften von recyceltem PVC prädestinieren das Material für die Realisierung eines solchen Projektes“, erläuterte Werner Preusker die Aufgabe. PVC ist nicht nur recht leicht, witterungsresistent und wasserfest, es ist gleichzeitig auch sehr pflegeleicht und äußerst flexibel. Genutzt werden kann das multifunktionale Mini-Haus an verschiedenen Orten – wie zum Beispiel als Aufenthalt- oder Aufbewahrungsraum im Garten, als Arbeitsplatz oder als Messepavillon mit genügend Stauraum für Materialien. „Für uns war es ein spannender Prozess, zu lernen, mit dem Material umzugehen und die ihm eigenen Qualitäten zu entdecken, ohne zu versuchen, andere zu imitieren“, beschrieb Bastian Sevilgen vom Architekturbüro dreigegeneinen GbR in Berlin die Herausforderung bei diesem Projekt. Vom Konzept und dessen Realisierung ist auch Stefan Schmatz, Geschäftsführer der Vinylit Fassaden GmbH in Kassel, überzeugt: „Unsere Recycling-Profile, die bei dem Mini-Haus zum Einsatz kommen werden, gehören zu den drei Produkten, die vor wenigen Tagen beim europäischen Recycler-Wettbewerb „EPRO Best Recycled Plastic Product 2013“ nominiert wurden“.