Neues Mitglied: Funke Kunststoffe

Mit Funke Kunststoffe kann VinylPlus Deutschland bereits das vierte neue Mitglied in diesem Jahr willkommen heißen. Der PVC-Rohrhersteller blickt auf über 60 Jahre Erfahrung als traditionsreiches mittelständisches Unternehmen zurück und zählt sich zu den Pionieren der Kunststoffrohrindustrie. Die breite Produktpalette umfasst Kunststoffrohrsysteme zur Abwasserentsorgung, Lösungen für eine moderne Regenwasserbewirtschaftung sowie weitere innovative Entwicklungen auch für die Industrie. Neben den Kunststoffrohren gehören hierzu unter anderem Hausanschlüsse, Rohrverbindungen und Schächte. Systeme zur Schadnagerbekämpfung, Baumversorgung als auch zur Bodenbefestigung ergänzen das Produktprogramm.

Mit mehr als 300 Mitarbeitern ist das Unternehmen europaweit tätig.

Neues Mitglied: PCW GmbH

Mit der PCW GmbH kann VinylPlus Deutschland mittlerweile das dritte neue Mitglied in diesem Jahr begrüßen. Am Standort Eilenburg (Sachsen) entwickelt und produziert das Unternehmen maßgeschneiderte Weich- und Hart-PVC Compounds für eine Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen. Spezialisiert hat man sich neben PVC- auch auf PP- und TPE-Produkte.

Bereits 1887 unter dem Namen Deutsche Celluloid Fabrik gegründet, versteht sich die PCW GmbH als eines der weltweit ältesten PVC verarbeitenden Unternehmen. Seit 2006 ist das Unternehmen Teil der Polyplast Müller Gruppe.

PVC-Recycling live erleben…

VinylPlus Deutschland, Gerflor und AgPR zeigen, wie PVC-Bodenbelagsrecycling
in der Praxis funktioniert

Die europäische PVC-Branche hat sich mit ihrer Selbstverpflichtung VinylPlus® konkrete Ziele zum Recycling gesetzt. Auch auf nationaler Ebene ist die Branche den Prinzipien von Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz im Rahmen ihrer Produktverantwortung besonders verpflichtet und trägt zum Erreichen der Ziele in Europa bei. Im Bereich Bauprodukte setzt man dabei seit langem insbesondere auf das werkstoffliche PVC-Recycling als Mittel der Wahl. Dabei werden die gewonnenen Rezyklate wieder zu neuen Bauprodukten verarbeitet. Unter dem Motto „PVC-Recycling live erleben“ organisiert VinylPlus Deutschland e.V., Bonn, eine Reihe von Informationsveranstaltungen für Fachmedien, um zu zeigen, wie das Recycling in der Praxis funktioniert.

Den Auftakt machte die Veranstaltung am 13. Juni mit Schwerpunkt PVC-Bodenbelag Recycling in Troisdorf. Kooperationspartner waren Gerflor Mipolam GmbH, einer der weltweit führenden Hersteller von elastischen Bodenbelägen, sowie die Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR), die am gleichen Standort seit über 30 Jahren eine Recyclinganlage betreibt. „Ziel unseres heutigen Aktionstages ist es, die technischen Abläufe des PVC-Recyclings im Bereich Bodenbeläge konkret in der Praxis zu demonstrieren und zu erläutern. Wir zeigen vor Ort in der Produktion von Gerflor und in der Recyclinganlage der AgPR, wie in der PVC-Bodenbelag-Branche der Materialkreislauf von der Herstellung bis zum Recycling und der Wiederverwertung geschlossen wird“, so Thomas Hülsmann, Geschäftsführer von VinylPlus Deutschland.

„Viele unserer Bodenbeläge bestehen schon heute zu einem sehr hohen Anteil aus Recyclingmaterial. Nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft werden bei Gerflor bis zu 100 % der anfallenden Produktionsabfälle recycelt“, berichtete Marketingleiter Frank Selbeck. Zudem hat das Unternehmen speziell für das Verlege-Handwerk das Recycling-Programm „Second Life“ ins Leben gerufen. Dabei haben Gerflor-Partner die Möglichkeit, Verschnittreste zu sammeln und abholen zu lassen. Diese werden dann in den unternehmenseigenen Recyclingcentern an den jeweiligen Produktionsstandorten aufbereitet, um direkt wieder in die Produktion einzufließen. „Durch das konsequente Produkt-Recycling haben wir bereits im Jahr 2020 über 50.000 Tonnen Altmaterial eingesammelt, verarbeitet und wieder der Produktion zugeführt – bis zum Jahr 2025 sollen es 60.000 Tonnen sein“, so Selbeck.

Darüber hinaus hat Gerflor schon vor über 30 Jahren als Mitbegründer der AgPR ein deutschlandweit funktionierendes Recycling- und Wiederverwertungssystem etabliert und damit bereits früh die Weichen für ressourcenschonende Materialkreisläufe gestellt. „Die AgPR sammelt bundesweit sowie mit Logistikpartnern in einigen europäischen Nachbarländern ausgediente PVC-Bodenbeläge im Rahmen von Abbruch- oder Sanierungsmaßnahmen. Die angelieferten Alt-Bodenbeläge werden in unserer Recyclinganlage in Troisdorf nach vorheriger Aussortierung anderer Materialien im Rahmen eines technisch hoch entwickelten Prozesses zu Feinmahlgut verarbeitet. Bei entsprechender Eignung lässt sich dieses dann bei der Produktion neuer PVC-Bauprodukte einsetzen“, erläuterte AgPR-Geschäftsführer Dr. Jochen Zimmermann. Wie der aktuelle Fortschrittsbericht von VinylPlus zeigt, wurden im Rahmen des Programms im vergangenen Jahr europaweit 1.772 Tonnen PVC-Bodenbeläge im Post-Consumer Bereich und 1.743 Tonnen im Pre-Consumer Bereich durch Initiativen wie AgPR, Recofloor oder GBR recycelt. „Ein genereller Pluspunkt von PVC-Bauprodukten im Sinne der Ressourceneffizienz besteht darin, dass sie am Ende ihres langen Lebens sehr gut zu recyceln sind. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der erfolgreichen, europaweiten Recyclingbilanz von VinylPlus wider“, betonte Hülsmann. Die Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche bildet bereits seit 2000 den langfristigen Nachhaltigkeitsrahmen für die gesamte Wertschöpfungskette. 2022 konnten in Europa im Rahmen von VinylPlus insgesamt 813.266 Tonnen PVC-Abfälle recycelt und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Seit dem Jahr 2000 sind es insgesamt 8,1 Millionen Tonnen, wodurch über 16 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden konnten.

Von Ambitionen zu Taten: Der EU Green Deal wird Wirklichkeit

VinylPlus® präsentierte auf dem 11. VinylPlus Sustainability Forum (VSF2023) seinen Fortschrittsbericht 2023. Unter dem Motto „Making the EU Green Deal Happen“ kamen mehr als 160 Delegierte aus 21 Ländern in Florenz/Italien zusammen, um über nachhaltige Lösungen in den Bereichen Kohlenstoffneutralität, Kreislaufwirtschaft im Bauwesen, Entwicklungen bei der umweltfreundlichen Beschaffung und Zertifizierungen nachhaltiger Produkte zu diskutieren.

Zwei Jahre nach der Vorstellung der Selbstverpflichtung VinylPlus 2030 traf sich die europäische PVC-Industrie am 11. Mai 2023 in Florenz/Italien. Die Interessenvertreter diskutierten über Fortschritte in den Bereichen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sowie über die Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Verwirklichung des EU Green Deal.

Bei der Eröffnung des VSF 2023 hob Karl-Martin Schellerer, Vorsitzender von VinylPlus, die wichtigsten Fortschritte und Errungenschaften der europäischen PVC-Industrie im Jahr 2022 hervor, die im VinylPlus Progress Report 2023 zusammengefasst sind.

Wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Nachhaltigkeitsverpflichtung 2030

2022 wurden im Rahmen von VinylPlus 813.266 Tonnen PVC-Abfälle stofflich verwertet, dies entspricht etwa 27% des gesamten PVC-Abfallaufkommens in der EU-27, Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Seit 2000 wurden 8,1 Millionen Tonnen PVC stofflich verwertet und in neuen Produkten wiederverwendet, wodurch über 16 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden konnten. Es wurden umfangreiche Investitionen in Forschungs- und Entwicklungsprojekte getätigt, mit dem Ziel Alt-Additive aus Abfällen zu entfernen und die chemische Verwertung von PVC-Abfällen, die nicht werkstofflich verwertet werden können, zu verbessern. Darüber hinaus bemüht sich die Branche um die Zukunftsfähigkeit der heute verwendeten Additive: Ein wichtiges Instrument hierfür ist die Additive Sustainability Footprint®-Methode, die es den Unternehmen ermöglicht, die nachhaltige Herstellung und Verwendung von PVC-Additiven während des gesamten Produktlebenszyklus proaktiv zu bewerten und zu fördern. Die Methodik wurde mit europäischen PVC-Verarbeitern abgestimmt und auf mehreren Veranstaltungen in Europa und im Ausland vorgestellt. Die Vision von VinylPlus ist es, die Anwendung des Additive Sustainability Footprint® auszuweiten.

Im Laufe des Jahres 2022 hat VinylPlus außerdem eine Reihe von Initiativen gestartet, um die Bemühungen der Mitgliedsunternehmen zu unterstützen, den Wasser- und Energieverbrauch zu verringern, den Einsatz von erneuerbaren Energien und Rohstoffen und zu erhöhen und die unbeabsichtigte Freisetzung von PVC in Gewässer und die Umwelt zu minimieren.

Das VinylPlus® Product-Label für besonders nachhaltige PVC-Bauprodukte wurde weiterentwickelt und u.a. in Italien für die öffentliche grüne Beschaffung (GPP) für die Mindestanforderung der Umweltkriterien (CAM) anerkannt. In der Schweiz wird die Anerkennung für Kriterien von Ecobau geprüft. Zudem haben die ersten fünf Additiv- und Compound-Hersteller die VinylPlus®-Lieferantenzertifikate (Supplier Certificates) erhalten.

Austausch zwischen Vertretern von Regulierungsbehörden und der Industrie über den aktuellen Stand und die Zukunft von PVC

Ein bedeutender Teil der Veranstaltung widmete sich bevorstehenden europäischen politischen Initiativen zu Kunststoffen und PVC sowie regulatorischen Herausforderungen des EU-Rechtsrahmens.  Beiträge zur Debatte lieferten hierbei u.a.  Paola Migliorini, stellvertretende Referatsleiterin der GD ENV der Europäischen Kommission, sowie Simone Doyle, Leiterin des Referats Risikomanagement bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA).

„Das Ziel der Europäischen Chemikalienagentur“, so Doyle „ist die Umsetzung von Rechtsvorschriften, um den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt zu gewährleisten. Wir betrachten Chemikalien ganzheitlicher, weniger fragmentiert über den gesamten Lebenszyklus hinweg und berücksichtigen dabei auch die Nachhaltigkeit. Die derzeitige Untersuchungsarbeit zu PVC und PVC-Additiven, um die die EU-Kommission die ECHA gebeten hat, gibt uns die Möglichkeit, einen Rahmen zu entwickeln, um die Aspekte der Kreislaufwirtschaft von PVC und Alternativen sowie deren umfassendere Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus zu vergleichen. Wir hoffen, dass dieser Ansatz für PVC in Zukunft auch für andere Folgenabschätzungen verwendet werden kann.“

„VinylPlus ist fest entschlossen, einen strengen, umfassenden und wissenschaftlich fundierten Untersuchungsprozess zu unterstützen, um der europäischen PVC-Wertschöpfungskette einen fairen Übergang in eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen“, kommentierte Brigitte Dero, Geschäftsführerin von VinylPlus. „Unser Forum 2023 zeigt, dass die europäische PVC-Branche gemeinsam mit politischen Entscheidungsträgern und Partnern aus der Industrie die Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung bewältigen kann. Die jüngste Veröffentlichung der REACH-Beschränkung für Blei in PVC beispielsweise, ist das Ergebnis fruchtbarer Diskussionen zwischen Regulierungsbehörden, der Industrie und anderen Interessensgruppen und baut auf den Bemühungen der Branche auf, die Verwendung gefährlicher Stoffe in PVC-Produkten zu verringern und die Kreislauffähigkeit der PVC-Industrie weiter zu verbessern. Diese Regulierungsmaßnahme wird die Einfuhr von bleihaltigen PVC-Produkten aus Drittländern einschränken, in denen Blei immer noch als Stabilisator verwendet wird, und die europäische PVC-Branche in die Lage versetzen, ihre ehrgeizigen Verwertungsziele auf eine Weise zu erreichen, die für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sicher ist.“

Im zweiten Teil des VSF ging es um die Beschleunigung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.  Die Diskussionen drehten sich um die Bauprodukteverordnung, die derzeit überarbeitet wird, um die Umsetzung der Verordnung über das Ökodesign für nachhaltige Produkte sowie um die Perspektiven der Architekten und der Industrie, wie die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen umgesetzt werden kann.

Der Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung durch zertifizierte und rückverfolgbare Produkte und die Zukunft der öffentlichen grünen Beschaffung (GPP) in Europa war Thema im letzten Teil. Zunehmende Anerkennung durch die verschiedenen Stakeholder im Rahmen der GPP finden dabei sowohl das VinylPlus® Product-Label als auch die VinylPlus®- Supplier Certificates, da hierdurch ausschließlich Produkte und Anwendungen von Unternehmen ausgezeichnet werden, die strengste Nachhaltigkeitskriterien erfüllen müssen.  Feierlich geehrt wurden schließlich die Unternehmen, die im Jahr 2022 zertifiziert wurden: Akdeniz Chemson, Baerlocher, IKA, Polymer-Chemie, Reagens, Salamander und Sattler.

Zum Abschluss der Veranstaltung resümierte Karl-Martin Schellerer: „Die PVC-Industrie ist auf dem besten Weg, die ersten Ziele von VinylPlus 2030 zu erreichen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. Dennoch ist ein klarer und unterstützender Rechtsrahmen unerlässlich, um noch ehrgeizigere Ziele zu setzen und weiterhin eine wichtige Rolle bei der Ermöglichung des EU Green Deal zu spielen. Zu diesem Zweck sind wir bereit, mit den Regulierungsbehörden im Einklang mit einem wissenschafts- und evidenzbasierten Ansatz konstruktiv zusammenzuarbeiten. Ich bin sicher, dass der Enthusiasmus und das Engagement unserer Partner, die wir während des VSF2023 gesehen haben, weiterhin zur Erreichung der Ziele von VinylPlus 2030 und zur Verwirklichung des EU Green Deal beitragen werden.“

PVC-Recycling live erleben am 13. Juni 2023

Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimaneutralität sind schon lange kein Randthema mehr. Vielmehr sind sie eng mit einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft verbunden.

Bei unserer Veranstaltung „PVC-Recycling live erleben“ zeigen wir interessierten Journalistinnen und Journalisten am Dienstag, 13. Juni 2023 wie in der PVC-Bodenbelags-Branche der Kreislauf von der Herstellung bis zum Recycling geschlossen wird. Hierzu besuchen wir gemeinsam die Produktion von Gerflor Mipolam GmbH und die Recycling-Anlage der Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR) in Troisdorf. 

Vertreterinnen und Vertreter von Fachmedien, Verlagen sowie tagesaktuellen Medien können sich persönlich vor Ort ein Bild machen – gerne auch schon in Gesprächen am Vorabend beim gemeinsamen Abendessen. Nähere Informationen lassen wir Ihnen gerne zukommen. Melden Sie sich bei: julia.gogos(at)vinylplus.de

Die Verordnung der Europäischen Kommission zur Beschränkung von Blei in PVC ermöglicht die Kontinuität des PVC-Recyclings

Die PVC-Branche in Deutschland begrüßt die am 3. Mai veröffentlichte REACH-Verordnung der Europäischen Kommission zur Beschränkung von Blei in PVC. Die Verordnung unterstützt die Bemühungen der Industrie, die den freiwilligen Verwendungsverzicht von Bleistabilisatoren bereits 2015 im Rahmen von VinylPlus®, der Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche, in allen 27 EUMitgliedstaaten vollständig abgeschlossen hat.

Mit dieser Verordnung wird die Einfuhr von bleihaltigen PVC-Produkten aus Drittländern verboten, in denen Blei noch als Stabilisator verwendet wird. Die Europäische Kommission stärkt damit die Bemühungen der europäischen Industrie, die Verwendung gefährlicher Stoffe in PVC-Produkten weiter zu reduzieren. Gleichzeitig wird das Recycling von alten PVC-Produkten, die noch Bleizusätze enthalten, in einer Form ermöglicht, die sowohl den Schutz der menschlichen Gesundheit als auch der Umwelt sicherstellen. Darüber hinaus wird der Industrie genügend Zeit eingeräumt, sich auf die neuen Vorschriften einzustellen, so dass die Kontinuität im Recycling gewährleistet ist und die Industrie weiterhin ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft der EU leisten kann.


„PVC ist ein zukunftsfähiger Kunststoff und wichtiger Baustein unserer modernen Gesellschaft. Die vielfältigen innovativen Produkte tragen zum energieeffizienten und bezahlbaren Bauen und Wohnen bei, im Gesundheitswesen sind sie Bestandteil lebensrettender Medizingeräte und ermöglichen baulichen Infektionsschutz in Krankenhäusern“, kommentiert Thomas Hülsmann, Geschäftsführer VinylPlus Deutschland, die Bedeutung von PVC und ergänzt: „Damit spielen die Branche und die Produkte eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung des Green Deal der EU, zu der auch die Selbstverpflichtung der Industrie zur weiteren Steigerung der Recyclingmengen beiträgt.“

Die REACH-Beschränkung von Blei in PVC basiert auf einer sorgfältigen wissenschaftlichen Bewertung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie sozioökonomischen Auswirkungen und kommt bei der Beurteilung des Abfallmanagements zu dem Schluss, dass das Recycling in kontrollierten und nachverfolgbaren Kreisläufen der richtige Weg ist, die Blei-Emissionen weiter zu reduzieren.

Stoffstrombild PVC

Recycling Day: PVC beim Recycling auf einem guten Weg

Am 18. März ist Global Recycling Day. Der weltweite Aktionstag der Global Recycling Foundation mit Sitz in Brüssel ruft seit 2018 zu einem bewussteren Umgang mit Abfällen und mehr Recycling auf. In der europäischen PVC-Branche steht das Recycling als zentraler Baustein einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft bereits seit vielen Jahren im Fokus ihres Handelns.

Den langfristigen Nachhaltigkeitsrahmen für die gesamte Wertschöpfungskette bildet VinylPlus®, die Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche. Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm VinylPlus 2030 und neuen ehrgeizigen Zielen für diese Dekade setzt sie den bereits im Jahr 2000 mit dem ersten Programm begonnen Weg konsequent fort und hat dabei nicht zuletzt beim Recycling bereits viel erreicht. So wurden in diesem Zeitraum in Europa rund 7,3 Millionen Tonnen recyceltes PVC zu neuen Produkten verarbeitet, wodurch etwa 14,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden konnten.

Dokumentiert werden die Entwicklungen und Erfolge in einem jährlichen von unabhängiger Seite geprüften Fortschrittsbericht, der in diesem Jahr im Mai anlässlich des nächsten europäischen VinylPlus® Sustainability Forum in Florenz vorgestellt wird. Die erzeugten und verwendeten Recyclingmengen in Europa überwacht das mit den Grundsätzen der EU Circular Plastics Alliance (CPA) übereinstimmende Datenerfassungssystem RecoTraceTM.

Stoffstrombild für PVC in Deutschland

Dank der bereits in den 1990er-Jahren eingeführten Recyclingaktivitäten sind auch die Fortschritte in Deutschland deutlich. So wurden 2021 etwa 340.000 Tonnen PVC-Rezyklate zu Halbzeugen und Endprodukten verarbeitet. Das zeigt das aktuelle Stoffstrombild für PVC. Damit wird fast 18 Prozent des verarbeiteten PVC inzwischen aus dem Recycling gewonnen. Die Rezyklate sind also bereits heute eine wichtige Rohstoffbasis, durch die der Einsatz von fossilen Rohstoffen deutlich reduziert wird. Eingesetzt werden die Rezyklate aus dem werkstofflichen Recycling vor allem dort, wo sie auch gewonnen werden: bei langlebigen Bauprodukten wie Fenster, andere Bauprofile, Rohre oder Bodenbeläge.

Durch breites Serviceangebot Recycling aktiv fördern

Konkrete Serviceangebote zum Thema PVC-Recycling finden Interessierte auf den Webseiten von VinylPlus Deutschland. So unterstützt die Online-Plattform „PVC-Recycling-Finder“ mit über 60 gelisteten Unternehmen in Deutschland sowohl bei der Suche nach Rezyklaten als auch für die Abnahme von PVC-Altmaterialien. Weiterführende Informationen zum Thema hält die Homepage von VinylPlus Deutschland unter der Adresse www.vinylplus.de bereit. Mit der erfolgreichen Veranstaltungsreihe „PVC-Recycler treffen PVC-Verarbeiter“ bietet VinylPlus Deutschland gemeinsam mit AgPR, Rewindo und IVK Europe zur aktiven Förderung des Recyclings für Experten eine Plattform zum direkten Austausch. Die Treffen finden vor Ort bei Unternehmen statt, die Recycling praktizieren. Die bewährten bundesweiten Recyclinglösungen für PVC-Bauprodukte stellt bei Veranstaltungen auch die „Aktion PVC-Recycling“ vor. In Kooperation mit VinylPlus® bündeln hierbei AgPR, Rewindo, KRV, IVK Europe sowie VinylPlus Deutschland ihre Kräfte, um das PVC-Recycling in Deutschland noch besser voranzutreiben.

Recyclinglösungen für PVC-Bauprodukte auf der Abbruch-Tagung in Berlin

Erneuter Besucherrekord und großes Interesse an den Recyclinglösungen für PVC-Bauprodukte haben Europas größten Branchentreff für Abbruch und Rückbau Ende der vergangenen Woche gekennzeichnet. Etwa 1.200 Fachteilnehmer konnte Andreas Pocha, Geschäftsführer des Deutschen Abbruchverbands nach zwei Jahren coronabedingter Pause als Ausrichter bei der internationalen Veranstaltung in Berlin begrüßen.

Auch der gemeinschaftliche Stand der „Aktion PVC-Recycling“ war, wie bereits in den Jahren vor der Pandemie bestens besucht. In den vielen Gesprächen vor Ort wurde deutlich, dass die bewährten bundesweiten Recyclinglösungen für PVC-Bauprodukte, wie Bodenbeläge, Dachbahnen, Fenster, Rollläden, Türen, Planen und Rohre auch für die Abbruchbranche eine immer bedeutendere Rolle spielen.

In Kooperation mit VinylPlus® bündeln AgPR, Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling; Rewindo GmbH Fenster-Recycling-Service; KRV, Kunststoffrohrverband e.V.; IVK Europe sowie VinylPlus Deutschland e.V. als „Aktion PVC Recycling“ ihre gemeinsamen Kräfte, um das PVC-Recycling in Deutschland noch besser vorantreiben zu können.

PVC-Recycler-Treffen: Jahresauftakt bei Forbo-Novilon

In der vergangenen Woche fand das erste regionale Treffen des Jahres unserer erfolgreichen Veranstaltungsreihe „PVC-Recycler treffen PVC-Verarbeiter“ bei Forbo-Novilon B.V. in Coevorden, Niederlande statt. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte Arthur Evers, Director Operations bei Forbo-Novilon B.V., als Gastgeber der Veranstaltung vor Ort begrüßen. Darunter waren auch Unternehmen der PVC-Wertschöpfungskette, die bislang noch nicht als Partner vom VinylPlus® in Brüssel oder als Mitglied von VinylPlus Deutschland organisiert sind.

Eines haben die angeregten Diskussionen und guten Gespräche wieder einmal deutlich gezeigt: Der Bedarf an Rezyklaten in passenden Qualitäten ist für die unterschiedlichen PVC-Anwendungen weiterhin enorm. Organisiert werden die regionalen Events von VinylPlus Deutschland gemeinsam mit AgPR, Rewindo und IVK Europe.

Stoffstrombild PVC

Stoffstrombild PVC in Deutschland 2021: Branche setzt deutlich mehr Rezyklate ein

Den widrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Trotz konnte die deutsche PVC-Branche auf dem Weg zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft weitere deutliche Fortschritte erzielen. Das zeigt das aktuelle von VinylPlus Deutschland und PlasticsEurope Deutschland gemeinsam in Auftrag gegebene Stoffstrombild für PVC in Deutschland 2021. Demnach wurden 340.000 Tonnen PVC-Rezyklate plus 1,57 Millionen Tonnen PVC-Neuware in Deutschland zu Halbzeugen und Endprodukten verarbeitet. Damit ist der Einsatz von recyceltem PVC gegenüber 2017 um insgesamt 91.000 Tonnen gestiegen. Dies ist ein sehr deutliches Wachstum von knapp 37 Prozent im Vergleich zu 2017. Trotz rückläufigem Einsatz von PVC-Neuware lag so auch die insgesamt eingesetzte PVC-Verarbeitungsmenge von 1,91 Millionen Tonnen um 3,8 Prozent über dem Niveau des Jahres 2017. „Fast 18 Prozent des in Deutschland verarbeiteten PVC wird inzwischen aus dem Recycling gewonnen. Die Rezyklate sind bereits heute für uns eine wichtige Rohstoffbasis, mit der wir den Einsatz von fossilen Rohstoffen reduzieren. Beim Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft bis 2050 werden geschlossene Materialkreisläufe eine große Bedeutung haben. Hier sind wir auf einem guten Weg“, so VinylPlus Deutschland-Geschäftsführer Thomas Hülsmann.

Eingesetzt werden die durch das werkstoffliche Recycling hergestellten Rezyklate vor allem bei Bauprodukten wie Fenster oder sonstige Bauprofile, Rohre oder Verkehrssicherheitsanwendungen. Langlebige Anwendungen also, die ohnehin bereits seit langem den dominierenden Anteil bei der Verarbeitung ausmachen. Auch 2021 war der Baubereich mit über 75 Prozent des insgesamt verarbeiteten PVC von 1,91 Millionen Tonnen wieder der größte Anwendungsbereich.

Im Vergleich zum Jahr 2017 stieg die PVC-Abfallmenge um knapp 24 Prozent auf 861.000 Tonnen im Jahr 2021. Dieser Anstieg wird insbesondere durch den zunehmenden Rücklauf der langlebigen Bauprodukte bestimmt, die verstärkt seit den 1970er und 1980er Jahren verbaut wurden. Auch die Verwertungsmenge nahm im Vergleichszeitraum deutlich zu: 2021 wurden 854.000 Tonnen PVC verwertet und damit fast 170.000 mehr als noch 2017. Aufgeschlüsselt nach Verwertungsverfahren teilt sich die Menge wie folgt auf: 42 Prozent des PVC-Abfalls wurden werkstofflich und 57 Prozent unter Energierückgewinnung verwertet, insgesamt 99 Prozent.

Der Export von Abfall spielt im Falle von PVC so gut wie keine Rolle. Lediglich 10.000 Tonnen wurden 2021 zum Recycling fast ausschließlich in EU-Länder exportiert.

Über die Studie

Für die Studie mit dem Titel „Stoffstrombild PVC in Deutschland 2021 – Zahlen und Fakten zum Lebensweg von PVC“ wurden mehr als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung befragt sowie amtliche und weitere Statistiken herangezogen. Erstellt wurde die Studie im Auftrag von VinylPlus Deutschland und PlasticsEurope Deutschland durch die Conversio Market & Strategy GmbH. Die Studie kann auf Anfrage über VinylPlus Deutschland bezogen werden.